skip to main content

Bonsaimachos

Werbung (Anmerkung siehe unten im Text)

 

Dynaudio Special Forty Test

Dynaudio - Nichts als die Wahrheit! So oder ähnlich haben die Dänen schon immer für ihre Lautsprecher geworben. Nach dem Test der sehr überzeugenden Evoke 30, bin ich also gespannt auf die nächste Stufe der Wahrheit, ist doch die Special Forty im Dynaudio Programm oberhalb der Evoke angesiedelt.  Das gibt mir auch Gelegenheit, auf die zahlreichen Fanzuschriften zu reagieren (schreibt er sich jetzt selber der Bonsaimacho?), die immer wieder fordern: "He Bonsaimacho erzähl doch mal was von dir, nicht immer nur von den Geräten!" Wenn es denn also der Wahrheitsfindung dient, hier eine Story aus meiner Jugend mit Dynaudio.

Anhänger der Bonsaimachobewegung wissen es schon lange - manchmal kann man auf Um- und Abwegen die interessantesten Dinge entdecken. Schon im zarten Alter von 12, als die Welt noch schwarz-weiß war und der Eintritt in die Geschlechtsreife keine 5 Jahre zurück lag, entdeckte der Bonsaimacho die Faszination des Umwegs. Auf der Suche nach dem Bauchnabel fuhr ich der Dame meines Herzens (damals 28, nicht dass da noch Fragen aufkommen) zärtlich mit dem Finger den Rücken herunter und ward erst beim dritten Einrasten richtig. Geheimnis des Umwegs. Und Ihr fragt Euch natürlich zu Recht, warum der Kerl Euch schon wieder seinen sexistischen Schmäh reindrückt und ob das notwendig ist. Im Sinne der Wissenschaft nicht unbedingt, die Lesbarkeit eines sonst saufaden Lautsprechertests steigert es aber unwahrscheinlich. Wahrscheinlich. Egal.

Meine Beziehung zur Special Forty von Dynaudio war jedenfalls keine Liebe auf den ersten Blick, das lief erst über Umwege:

 Dynaudio Special Forty seitlich

Wass´n dat für ne Farbe? Hornhautumbra metallic, oder was? Ich hab extra nachgeschaut, Ebony Wave hochglanz heißt das im Katalog. Scheint aber Geschmackssache zu sein, jedenfalls kam eine liebe Freundin von uns zu Besuch, sah sich kurz um und meinte: "Ist die aber hübsch!" Meine Frau und ich mussten beide herzlich lachen - Wunder des Abwegs.

Man soll ja die Hoffnung nie aufgeben:

Special Forty Black Vine seitlich

Jetzt in der urban vampire Edition, oder so. Dies bluttriefend Design nennt sich Black Vine. Und nun ein wenig Respekt, da hab ich eineinviertel Jahr drauf gewartet, seit ich die bestellt hatte. Dafür kannst die jetzt aber auch anschauen.

Kommen wir zur nächsten Stufe der Wahrheit. Was macht die Special Forty so special?

Ausstattung und Verarbeitung der Special Forty von Dynaudio

Ois easy, ich zerleg sie Euch nicht und ich erklär Euch auch nicht den faden Schmarrn aus dem Katalog nochmal. Das könnt Ihr selber nachlesen, wenn Ihr mal nicht einschlafen könnt. Dynaudio ist ja in geradezu penetranter Art perfektionistisch. Die Verarbeitung ist, was den Lack, das Furnier, die Chassis angeht für die Preisklasse (3.150.- Euro UVP) absolute Spitze.

Dynaudio Special Forty Verarbeitung

Einzig im firmeninternen Ranking sehe ich Kritikmöglichkeiten (Stark zu unterscheiden von Kritikpunkten, weil´s echt Nörgeln auf höchstem Niveau ist.). Will man denn also irgend etwas an der Special Forty finden, das suboptimal sein könnte, so mag es möglich sein, an den von außen verschraubten Chassis rumzumäkeln. Das ist bei einer Evoke schicker, da sind die Chassis von innen verschraubt. Im Servicefall, bei Dynaudio übrigens nahezu ausgeschlossen, hat die Special Forty dann wieder den Vorteil, dass man die Konstruktion auch auf kriegt. Bis auf das Hornhautumbrametallic also eine nahezu perfekte Box. Ned nörgeln, die schaut in black vine durchaus vernünftig aus.

Special Forty Black Vine von hinten

Dynaudio-typisch mit einem Single-Wire-Terminal zum Lautsprecheranschluss, das allerdings seine Sache so gut macht, dass man auch da wieder nur aus Prinzip nörgeln kann. Der Hochtöner kommt wieder mit dem Dynaudio-Verhüterli drüber in einer sehr stabilen Umverpackung. Man kann die Special Forty also als extrem versand- und nörgelfest bezeichnen, was die Verarbeitung angeht.

Dynaudio Special Forty Tweeter

Der Hochtöner wurde eigens für die Special Forty entwickelt. Wie aufwändig er gestaltet ist, beschreibt Dynaudio selber in zu vielen Worten. Der Tieftöner ist ein optimierter alter Bekannter, über den Dynaudio auch noch einige Seiten zu erzählen hat. Wird jedenfalls Zeit, dass die ihre Botschaften wieder prägnanter rüber bringen. Sagen wir mal, der alte Dynaudio Waschbär Knudsen hätte vor Freude einen Salto geschlagen.

Hörtest mit der Special Forty von Dynaudio:

Ich veranschauliche das mit den einfache Botschaften mal eben. Was passiert, wenn man die Special Forty bei offenem Fenster spielt?

 Ohren vom Reh

Selbst die Rehe spitzen die Ohren. Noch Fragen? An sich war´s das mit dem Hörtest.

Weil ich mich selber aber gerne reden schreibe, oder wie das heißt, etwas ausführlicher:

Erster Eindruck - die brauchen Leistung. Mit der selben Verstärkerleistung, mit  der ich die Dynaudio Evoke 30 gut spielen konnte, rührt sich bei den Special Forty erst mal kaum was. Da schlägt wieder der alte, mäßige Dynaudio Wirkungsgrad zu. Merke: Lautsprecher für Männer brauchen Verstärker für Männer (m/w/d). Mann ist ja heute bekanntlich Einstellungssache und hat nichts mehr mit Schwanzträger zu tun. Wir nehmen also den frauengepowerten Hegel H 190 her, dem können sie sich nicht widersetzen.

Zunächst mal das Offenhörbare (so was wie offensichtlich, nur akustisch) - der Hochtöner kann deutlich mehr, als der der Evoke 30, dafür kommt mir der Bass ein wenig träger vor, hat aber durchaus noch Pepp. Wir sind aber noch auf dem geraden Weg, insofern heißt es erst mal "Langsam reiten, Cowboy!".  Nach dem Durchdudeln des Standardtestprogramms komm ich zu der Wertung, dass die Special Forty in Summe nicht stärker ist, als die Evoke 30. Der Sohnemann bestätigt das. Also, mal die Testberichte zur Special Forty angeschaut, was die Kollegen so meinen. Da ist sie deutlich besser, als bei mir. Was ist falsch? Pegelfestigkeit, ein Stichwort, das praktisch in allen Testberichten zur Special Forty auftaucht und für die sie hoch gelobt wird. Also ich will den Kollegen jetzt mal nicht unterstellen, nicht so feingeistig veranlagt zu sein, wie gerade ich. Die haben mal ganz anders aufgedreht. Pump up the volume, oder so.

Umwege mit der Dynaudio Special Forty:

Oft merkt man ja, dass eine Verstärker-Lautsprecher-Kombination extrem passend ist, weil sie nahezu danach schreit, dass man lauter macht und das Hörvergnügen mit steigender Lautstärke mehr wird, bzw. nicht nachlässt. So z.B. wenn man eine ELAC Concentro S 507 an den Hegel H 190 hängt. Da passt´s von ganz leise bis ganz laut superb. Anders bei der Special Forty. Die ist aus meiner Sicht ganz klar, ein Lautsprecher zum Laut-Hören. Dümpelt sie in etwa auf dem Niveau einer Evoke 30 dahin, so lange Ihre Nachbarn noch schlafen können, trumpft sie bei hellwachen Nachbarn mal so richtig auf. Da ist es plötzlich unglaublich, zu welchen Bassgewittern der Schrumpflautsprecher in der Lage ist. Da kommt der klarere Hochton voll zum Tragen, da stehen Stimmen mit Ihrem individuellen Timbre klarst im Raum. Der Raum selber entwickelt sich, je nach Aufnahme, in alle Richtungen, eine extrem positive Eigenschaft bei Dynaudio Lautsprechern und ein klarer Pluspunkt gegenüber den meisten Wettbewerbern. Verbuchte bei geringen Pegeln z.B. die äußerst gelungene Vela BS 403 von ELAC trotz des geringeren Preises noch Vorteile gegenüber der Special Forty, verbläst diese die ELAC mit steigender Lautstärke zunehmend, bis sie als klarer Sieger aus dem Vergleich hervorgeht. Wir reden hierbei aber schon von Frauenlautstärken. Das ist in diesem Fall nicht geschlechterneutral gemeint sondern bezieht sich auf die maximal von Männern oder Frauen erreichbare Lautstärke. Ich meine die, mit der an Kritik am Partner nicht zurückgehalten wird. Wenn Ihr wisst, was ich meine. Eine Special Forty kann schon sehr, sehr laut gehört werden und macht dann mehr Spaß als leise. Um- und Abwege sind halt auch ein zweischneidiges Schwert. Wer also im Naturschutzgebiet wohnt und seine Nachbarn nicht sehen kann, greife beruhigt zur Special Forty. Ähnlich, wie bei der Evoke 30 gilt auch für die Special Forty, dass es schwierig ist, ihr offensichtliche Fehler nachzuweisen. Mir gefiele ein noch etwas schnellerer Bass, gerade bei geringeren Lautstärken besser. In sich spielt die Special Forty aber stimmig und ist auch innerhalb ihrer Preisklasse ganz vorne mit dabei. Wir sollten nämlich durchaus berücksichtigen, dass Größe bei Lautsprechern nämlich doch was ausmacht. Im Bass tut sich eine Evoke ob ihres Volumens leichter, da ist es eigentlich erstaunlich, dass die Special Forty mit steigenden Pegeln mindestens gleich ziehen kann, wenn nicht sogar noch leichte Vorteile hat. Macht die 17-er Membran halt doch was aus.

Dynaudio Special Forty Bass

Zur Erinnerung, eine Evoke 30 hat 2 15-er Membrane in zweieinhalb-Wege-Verschaltung. Als Abstand nach hinten, sollten Sie der Special Forty, ob der Bassgewalt, schon gute 30 cm gönnen. Das ist die Länge eines Holzscheits für den Kamin aus professioneller Fertigung, also bereinigt um etwaige Schätzungen, Erzählungen und Einparkversuche.

Kleiner Nachtarok zum Klang der Special Forty nach einigen Wochen Hören:

Inzwischen bin ich sicher, dass der Bass ein ganz wenig langsamer ist, als der der Evoke 30 und mir deshalb nicht ganz so gut gefällt. Bei der Evoke 30 freu ich mich auf jeden Basslauf, die Special Forty ist da auch besser als die meisten Mitbewerberinnen in der Preisklasse aber nicht ganz so straff. Super interessant ist der Vergleich zur Evoke 20, die ich zur Zeit durch´s Testprogramm jodeln lasse. Da spielt ein 18-er Bass, also ein sogar noch etwas größerer als der der Special Forty, der auch eher knackig abgestimmt ist. An dem merkt man, dass er an sich schneller sein sollte, als der der Special Forty, im Betrieb kann er aber keine wirklichen Geschwindigkeitsvorteile erarbeiten und ist nur minimalst, wenn überhaupt schneller. Kommt für mich beides nicht an die Evoke 30 ran. Was die Evoke 20 aber schön rausstellt, ist die krasse Überlegenheit des Hochtöners der Special Forty. So mit der Zeit finde ich mich schon zurecht im Dynaudio Universum der vielen Wahrheiten. Auch dort gibt es wärmer klingende Perfektionisten (Evoke-Serie) und heller, transparenter klingende Perfektionisten (Special Forty). Wieso Perfektionisten? Das ist für mich eine Frage des harmonischen Klangbilds. Die beiden Evokes und die Special Forty klingen für sich genommen in sich absolut harmonisch aber nicht wirklich ähnlich. Einen Ansatz zu finde, wo so ein Lautsprecher wirklich Fehler macht, im Sinne von unschön klingt, hab ich noch nicht gefunden. Die sind alle duchaus herausragend in ihrer Preisklasse aber nicht unschlagbar. Die Liebe der Entwickler zum Produkt merkt man aber daran, dass jedem Lautsprecher diese Stimmigkeit in sich, also entsprechend des Materialeinsatzes, verliehen wird. Das hat absolut was. Außerdem muss ich als Zweifler am Vorgang des Einspielens zugeben, dass, wie vom Dynaudio Außendienst vorhergesagt, die Special Forty im Bass mit der Zeit hörbar besser geworden ist. Das liegt nicht nur daran, dass ich jetzt länger mit ihr gehört habe (Ich wechsel immer wieder die Lautsprecher, um mich nicht zu sehr auf einen Typ einzuhören.) sondern war auch für meine lieben Kinderchen offenbar so wahrnehmbar, dass sie es freiwillig kommentiert haben.

Etwas speziell an der Special Forty ist die für Dynaudio aus meiner Sicht eher seltene Eignung für Rockmusik. Gerade am Atoll IN 200 hat sie diesbezüglich eine erstaunliche sportliche Dynamik entwickelt. Wer Lemmy von Motörhead nochmal fetziger aus der Kiste lassen möchte, sei angehalten, mal das Cardas Parsec Lautsprecherkabel ranzuhängen, da wird der Basskeller mal ganz unten ausgelotet.

Und schon wieder neues von der Testfront:

Hab die Special Forty, weil die gerade rumstand, an einen Hegel H 390 gehängt. Was soll ich sagen - großartig. Bedeutet auf der anderen Seite aber, dass das Teil auch so was wie ne Fehlkonstruktion ist. Selbst beim H 190 empfand ich den Bass als zu langsam und ein wenig undynamisch. Das gibt sich am H 390, da klingt die Special Forty plötzlich warm und rund, wie aus einem Guß. Da fragt man sich natürlich, wie abgehoben die Entwickler dortselbst schon sind. Wer kommt denn "normal" auf die Idee, einen 6-Tausend-Euro-Boliden an dies kümmerlich Böxchen zu hängen? Nicht, dass das Ergebnis nicht hörenswert wäre, ganz im Gegenteil. Ein "erwartbarer" Verstärker scheint mir damit aber nicht in der Lage zu sein, das Potenzial so einer Special Forty auszuloten. Wer also schon mal die Verstärker an einer ELAC Adante AS 61 hochgeschraubt hat, dürfte auch an der Special Forty Spaß haben, zumal die noch etwas basspotenter ist - so an Verstärkern unter 10.000.- Euro (darüber kommt die Adante dann wieder stark auf).

Verstärker für die Dynaudio Special Forty:

Na ja, das Wort Verstärker beinhaltet die Lösung - stärker. Stärker ist besser. An "erschwinglichen" Exemplaren gibt´s eigentlich nur den Atoll IN 400 und die ATC P1 Endstufe, die den Special Forty vernünftig Disziplin einprügeln und dann auch mit einem "korrekten" Bass und Klang bei geringen Lautstärken aufwarten können. Krell Endstufen im 500 Watt Bereich sind natürlich auch schön, dann aber auch preislich leicht abgehoben. Die günstigste klangstarke Lösung war für mich ein Atoll IN 200 bzw. SDA 200 sig, für Leute, die den Streamer gleich mit drin haben wollen. Da rührt sich auch bei normalen Lautstärken was.

Fazit zur Dynaudio Special Forty:

Dynaudio Special Forty von vorne

Mei, Dynaudio ist ja mehr für Waschbären bekannt, als gerade für Sparschweine. Obwohl der Lautsprecher für den Preis an sich ein Schnäppchen ist, relativiert sich das stark in dem Moment, wo sie noch einen Verstärker dazu erwerben möchten. Da können Sie kaum hoch genug hinlangen. Die gute Nachricht: Die Special Forty dankt es. Wer also was Kleines, Feines sucht ist hier richtig. So viel Spaß aus einem so kleinen Gehäuse gibt es selten und das Verhältnis zu den Nachbarn kann ja unter guter Beschallung kaum leiden. Außer, dass ihr Nachbar dauernd Ihr Bier wegtrinkt, wenn er rübergelockt wird. Wer etwas weniger verstärkert ist, fährt aus meiner Sicht mit einer Evoke 30 besser. Die klingt auch sehr stimmig und ist deutlich genügsamer, zumal man beim Preis der Special Forty den Ständer einrechnen sollte, um die auf Ohrhöhe zu bringen. Der entfällt bei der Evoke, was sie in Summe deutlich günstiger zu betreiben macht. Die zweite Stufe der Wahrheit zündet so richtig erst höher oben im Weltall, wo man den Knall bekanntlich nicht hört. Versteht Ihr nicht? Musse laut höre!

Was liegt also näher als

die Dynaudio Special Forty beim Bonsaimacho günstig zu erwerben?

Die gibt es im hier gezeigten hornhautumbrametallic oder in schwarz (Black Vine hochglanz) und nur, falls Dynaudio mal wieder liefern kann. Das Testmodell gibt es natürlich bewährt günstig für die schnelleren unter Euch.

Ihr zweifelt an meinen Worten, weil ich mit Dynaudio selber handel? So kommt denn zu mir, meine Schäfchen, ich kann´s beweisen (Hörprobe). Und kommte vor allem nicht wieder ohne Termin, nicht, dass ich im Schlafanzug da sitze! Also nicht, dass mir das peinlich wäre, schließlich haben Sonnenkönige schon ganz bewusst im Bett das Volk empfangen (Fragt mich nicht, warum, die Antwort würde Euch nicht gefallen.), es kann nur sein, dass keine Ware da ist, die wird nämlich extern und schön verpackt gelagert, damit keiner dran rumtatscht.


Sonderangebote von ELAC, Supra und anderen Firmen Angebote
Sind die Tipps vom Bonsaimacho umsonst? Spenden
Neu: Black Frag-Tags Angebote! Fragen