ELAC Alchemy DDP 2 Vorverstärker technische Besonderheiten
Hat sich ja inzwischen rumgesprochen, dass der Bonsaimacho gehaltvoll präzise Artikel zu den einzelnen Produkten schreibt, in denen möglichst keine Langeweile aufkommen soll. Was liegt also näher, als den öden Teil in einen zweiten Artikel auszulagern. Ich möchte hier noch auf einige nicht selbstverständliche Besonderheiten des ELAC Alchemy DDP 2 Vorverstärkers eingehen und sie ein wenig erklären. Das Teil ist nämlich wirklich durchdacht aufgebaut:
Der ELAC Alchemy DDP 2 Vorverstärker im Detail
Kurzer Blick in den DDP 2 Pre-Amp. Da sind tatsächlich 2 Netzteile verbaut. Ein digitales Schaltnetzteil für alle digitalen Schaltungsteile und ein lineares Netzteil (Ringkerntrafo) für die analogen Schaltungsteile. Warum? Auch baulich ist die Digital- von der Analogsektion getrennt, damit diese sich nicht klanglich negativ gegenseitig beeinflussen können. Bei der geringen Bauhöhe des DDP 2 ist die Effizienz des digitalen Schaltnetzteils wichtig, um die Wärmeentwicklung (Verlustleistung) in Grenzen zu halten. Das ergibt einen hohen Wirkungsgrad und erhöht tendenziell die Lebensdauer des Geräts deutlich.
Der Ringkerntrafo wiederum sorgt dafür, dass keine hochfrequenten Störungen in die sensible Vorverstärkerschaltungen eingekoppelt werden. Dafür gibt es eine lokale, rauscharme Spannungsregelung, will heißen, dass die von den diversen Schaltungskomponenten benötigten Betriebsspannungen an Ort und Stelle erzeugt werden. Kurze Wege führen dazu, dass digitale Störkomponenten keine Gelegenheit bekommen, in die Spannungsversorgungen der analogen Schaltungsteile einzustreuen. Analoges bleibt analog, Digitales, digital. Das ist folgerichtig.
Dieser Logik folgt auch die durchgehende Bestückung der Ausgangsstufe mit FET-Transistoren. Feldeffekt-Transistoren (FET) sind Teil der konsequent umgesetzten Transistorschaltung in diesem Gerät. Sogenannte diskrete Schaltungen (eine Aufgabe pro Bauteil) haben in Audioschaltungen einen besseren Ruf, als sogenannte integrierte Schaltungen (ICs), bei denen möglichst alles auf einem Chip verarbeitet wird. Das führt wozu?
S/N Ratio > 110 dB, THD+N < 0,01%
Ach was? Isses denn die possibility? Beeindruckt natürlich nur, wenn man weiß, was die S/N Ratio (Signal to Noise Ratio) oder auf Deutsch der Störabstand zwischen dem Musiksignal und dem Rauschen, ist. Je höher der Wert, desto besser das Gerät. Bei > 110 dB bewegen wir uns im High-End-Bereich. Man hört brutal viel Musik und mini, minimalstes Rauschen. Älterer Mann hört eh nur die Musik (und das auch nur im Rahmen der verbliebenen Hörfähigkeit) sorry, das zu sagen. Beim Wert für THD+N (Total Harmonic Distortion + Noise) läuft´s genau anders rum. Je weniger harmonische Verzerrungen und Rauschen produziert werden, desto besser. Und was soll ich sagen, auch hier liegt der ELAC Alchemy DDP 2 sehr gut.
Na? Schon öde genug? Kommen wir zu den Segnungen des DDP 2 als DAC (Digital Analog-Wandler)
Zunächst mal die frohe Botschaft für Alle, die früher gerne Quartett gespielt haben - Der DAC unterstützt Bit-Raten bis 768 kHz. Damit liegt man bei den technischen Werten mal ganz weit vorne und kann seinen Kumpels gegenüber angeben. Problem, so Material ist momentan noch schwer zu beschaffen. Bringt uns also sexuell gesehen wenig. Wer trotzdem protzen will, kriegt jetzt eine schöne Hintergrundinfo mit fetten Zahlen. Wir erinnern uns, eine CD wird mit 44,1 kHz ausgelesen, d.h. pro Sekunde werden 44100 Samples pro Kanal abgetastet. Bei DSD, und Ihr erratet nicht, wer´s kann, sind das dann schon 2.822.400 Samples pro Sekunde. Weil wir aber protzen wollen, kann der DDP 2 4-fach DSD, heißt die 256-fache CD-Abtastrate. Das kann nicht mal Donald Trump in sexuelle Belästigung umsetzen. Das hieße nämlich 11.289.600 Abtatschungen pro Sekunde. Heiße Hände garantiert. Ihr seht, richtig erklärt, eine Wahnsinns-Leistung.
Nutzt das auch was? Ja. Die Rechenleistung des DSP (Digitalen-Signal-Prozessors) ist so hoch, dass ihm, mit den oben beschriebenen Tätigkeiten, flapsig bemerkt, schon ein wenig langweilig ist. Ganz nebenbei streut er da noch die spezielle Alchemy Auflösungsverbesserung ein (Signale über 44,1 kHz bekommen noch ein paar Extrabits) und passt den Klang an Ihre Bedürfnisse über digitale Filter bei allen Bitraten an. Hatte ich erwähnt, dass der alte Streber auch MQA-Dateien, quasi nebenher dekodieren kann? MQA ist eine Kodierungsverfahren, das hochauflösendes Audiomaterial so verpackt, dass es ein nicht-MQA-fähiges Gerät als "normale" CD-Auflösung erkennt und abspielt, unser DDP 2 aber das volle Potenzial der Aufnahme entfaltet.
Nachpolieren - das Digitalsignal säubern und aufhübschen
Internes Native-Rate-Streaming über I2S heißt der erste Schritt. Ah! Was passiert? Erst mal wird das ankommende Digitalsignal auf seine original Taktrate hin gecheckt (bis 192kHz). Anschließend wird ein sogenannter Low-Jitter-Taktgenerator ausgewählt und das Signal im gesamten Prozess als I2S-Datenstrom (Inter IC-Sound) verarbeitet. Bei diesem Verfahren, werden grob erklärt, Takt und Inhalt links, rechts synchron zwischen den signalverarbeitenden Komponenten übertragen. Erst im Digital-Analog-Wandler wird dann das digitale in ein analoges Signal umgewandelt. So werden unnötige Wandlungsunschärfen (Jitter = so ne Art Digitalschmutz) vermieden. Für Katholiken (Achtung, unseriöse Fake News), die sich mit der Wandlung auskennen: Hier: Wein-Blut, nicht etwa, wie in billigeren Geräten Essig-Blut... Aber das nur am Rande.
Bleiben wir beim Jitter, dem ekligen Digitalglibber. Jitter, also eine zeitliche Ungenauigkeit beim Dekodieren einer digitalen Nachricht - und wir erinnern uns an die zeitlich präzise anzuordnenden 11.289.600 Samples pro Sekunde vom Anfang des Artikels - tritt immer dann auf, wenn Sender und Empfänger einer digitalen Nachricht mit unterschiedlichen Taktgebern (Clocks) arbeiten. Ultra-Low Jitter, also minimalste Taktungenauigkeiten zwischen z.B. der Clock Ihres CD-Spielers und der des DDP 2 sind das Ergebnis einer Schaltungstechnik, mit der Ihr DDP 2 eben diese Taktungenauigkeiten auf ein Minimum reduziert.
Ganz am Schluß wird noch nachpoliert. Passives, frequenzabhängiges L/C-Anti-Aliasing-Filter heißt das neudeutsch. Kurze Erklärung; Das Grundproblem jeglicher Digitalisierung ist ja die Quadratur des Kreises. Jeder Punkt auf einer hübsche Sinuskurve wird durch eine super schnelle Folge von An-Aus = 1 oder 0 Zuständen definiert. Das ist natürlich nicht exakt so glatt, wie die "echte" Sinuskurve, sondern eher so ne Art super eng zusammengeschobene Treppe, aus deren einzelnen Stufen sich eine Kurve ergibt. (Ich versteh manchmal auch nicht genau, was ich beschreibe - bildlich halt.) Im Signalweg können sich immer sogenannte "digitale Artefakte", also Überbleibsel aus dem Verarbeitungsprozeß einschleichen, die der DDP 2 mit einem besonders hochwertigen nachgeschalteten Anti-Aliasing-Filter wieder rausfiltert. Weil Peter Madnick da so ein wenig empfindlich ist, was digital-analog Wandlung betrifft, hat er auch keine Kosten und Mühen gescheut und dem DDP 2 ein rein passives L/C Netzwerk spendiert, das nur mit Spulen und Kondensatoren arbeitet und entsprechend der Abtastfrequenz automatisch angepasst wird. Weil´s immer wieder gefragt wird: Da sind AKM-Wandler drin, wobei Peter höchsten Wert auf die Feststellung legt, dass nicht die Marke des Wandlers den Klang bestimmt, sondern seine Filter. Da kann man ausprobieren und rumspielen und den Klang deutlich hörbar verändern.
So Sie ham´s geschafft. Wenn´s Sie so weit überzeugt hat, dass Sie das Teil spontan mal ausprobieren möchten, einfach anrufen (Tel.: 08124 528225) ansonsten finden Sie alles Weitere über die Alchemys hier.