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Bonsaimachos

 Werbung (siehe Anmerkung unten im Test)

 

REL T5i Subwoofer Test

Zu viel Schalldruck am Kopf? Gibt es verschiedene Qualitäten von "Bumm"? Warum testet der Bonsaimacho Subwoofer? Tja äh, schon richtig, normal lass ich mich ja auch nicht zu jedem einzelnen Chassis von so einem Lautsprecher aus. Mir geht es hier auch gar nicht darum, festzustellen, dass so ein Subwoofer für die tiefen Töne zuständig ist. Das mag bekannt sein. Manchmal, ganz selten, können aber Spezialgeräte hochspezialisierter Firmen ganz spezielle Sachen. Quasi "Bumm" mit Prädikat. Von vorne:

Der REL T5i

Optisch schon mal, da wo er sein soll. Klein, stark, schwarz. Gibt es natürlich auch in weiß für Verweichlichte (natürlich völlig wertungsfrei).

REL T5i von vorne

Hatte ich schon mal erwähnt, dass es kein Zufall ist, dass ich diese Hochglanzteile immer draußen fotografiere? Die kriegst du nicht staubfrei und original aufs Bild ohne Photoshop. Draußen hingegen zeigen sie ihre wahren Fähigkeiten und passen sich chamäleongleich der Umgebung an. Also feststellen - feinster Lack, optisch chick, das gilt sogar für da, wo man es nicht sieht, unten:

REL T5i Subwoofer Chassis Downfire

Ihr fragt Euch jetzt nicht, warum ich es mit diesem direkten Draufhalten nie zu einer Karriere in der Portraitfotografie gebracht habe, oder? Acht Schrauben halten ein Monster zurück und so. Ein klassischer Downfire, die Ersten kriegen schon Sorge wegen der Nachbarn - gemach, gemach. Für unsere Zwecke dienlich 20 Zentimeter Metallmembran, nach Bonsaimachomaßstäben, ein Bässchen. Aber selbst so ein bisschen Bässchen kann beeindrucken. wenn, ja wenn es sauber schnell ist. Das ist definitiv ein Subwoofer, den man zum Musikhören hernehmen sollte. Freunde des ewigen Nachschwingens, damit  Explosionen im Film besser knallen, sind woanders besser bedient. Wer aber auf ultimative Präzision steht und aus dem "Bumm" der Bassdrum kein "Boing" gemacht haben möchte, kann jetzt schon mal anfangen zu grinsen. Denn REL ist anders, ja anders als andere Subwoofer. Warum?

REL speziell - Wo ist der REL T5i anders als die (Anderen)? (Heut haut er wieder die Reime raus!)

REL T5i Anschlusskabel

Diese 10m Nabelschnur ist das empfohlene Wundermittel von REL. Ein LFE Cinchanschluss ist durchaus vorhanden, der feine Engländer weiß es aber besser. Und der baut eigentlich nur Subwoofer. Auf so bescheuerte Ideen kommst halt auch nur, wennst tagelang auf einer verregneten Insel sitzt, auf der sich das Rausgehen nicht lohnt. Die Grundidee ist, dass der Bass die Hauptlautsprecher nach unten unterstütze und es daher hilfreich sei, wenn selbiger das identische Signal wie die Hauptlautsprecher bekäme. Folglich hängt der Sub am Lautsprecheranschluss. Das führe zu einer deutlich hörbar verbesserten Einbindung in den Gesamtklang. Über den alternativen LFE Anschluss (den mit dem Cinchstecker) kriegt der Sub ein gemischtes Bassignal aus linkem und rechtem Kanal, selbwelches natürlich minimale zeitliche Differenzen zu dem Lautsprechersignal aufweisen kann. So weit die Theorie, wir werden hören. REL betont, dass ihre Subs den Verstärker in keinster Weise belasten würden, läge doch die Eingangsimpedanz ihrer Subwoofer bei 150.000 Ohm. Beim Anschluss an die Lautsprecherklemmen wird unterschieden zwischen symmetrisch und nicht-symmetrisch aufgebauten Verstärkern:

REL T5i Anschlussschema

Wie krieg ich jetzt raus, was auf meinen Verstärker zutrifft? Anleitung lesen? Bin ich Weichei? Wir Harten testen das eiskalt aus. Macht mal den Sub leise und schließt das rote Kabel an den rechten Plus und das gelbe Kabel an den linken Plus bei den Lautsprecherklemmen Eures Verstärkers an. Sub einschalten. Wenn es nicht brummt, ist gut, dann so lassen. Wenn es brummt, ausmachen und zusätzlich das schwarze Kabel an den linken Minus anschließen, erneut testen, sollte nicht mehr brummen. Wenn Ihr nur die Lautsprecher hört, habt Ihr ne A-B Lautsprecherschaltung am Verstärker und nicht beide Ausgänge eingeschaltet. Der Rest des Einrichtungsprozesses ist, zwar auf Englisch aber ausführlichst in der Anleitung des REL beschrieben.

Da gab es einige Nachfragen, daher nochmal der Anschluss mittels des mitgelieferten Kabels als Foto:

REL T5i Lautsprecheranschluss

Alles klar? 2 Mal Plus, einmal Minus, dann sollte auch nichts brummen. Falls nur ein Lautsprecheranschluss da ist, könnt Ihr den Sub auch einfach da mit drauf hängen = zusammen mit den Lautsprecherkabeln so anschließen. Der belastet den Verstärker nicht zusätzlich. Falls Ihr ein Brummen auf dem REL habt, nehmt irgend ein Cinchkabel und verbindet den REL damit mit irgend einer freien Cinchbuchse des Verstärkers um einen Massekontakt herzustellen, dann sollte das Brummen weg sein.

Obacht bei Musical Fidelity Verstärkern, die sind zum Teil so verschaltet, dass auf dem negativen Pol auch Leistung übertragen wird, das kann den REL und den Verstärker beschädigen, wenn Ihr das mit dem Beipackkabel anschließt. Da müsst Ihr ein nicht im Lieferumfang enthaltenes Subwooferkabel am LFE anschließen.

Kleiner Tipp falls Ihr den Fehler gemacht habt, nicht alleine zu wohnen. REL-Subwoofer lieben Ecken in der Raumdiagonale und wir haben 10 Meter Kabel zur Verfügung. Sollte eine Positionierung vorne links oder rechts der Hauptlautsprecher auf Widerstand stoßen, probiert die hinteren Ecken. Dann solltet Ihr den Sub aber tiefer ankoppeln als vorne. Das regelt man mit dem Crossover-Drehknopf, man sollte dann aber auch etwas lauter machen.

Zweiter Tipp: REL Subwoofer koppel ich höher an als die meisten Subwoofer anderer Marken, weil mir dann die Ankopplung an die Hauptlautsprecher harmonischer erscheint. Zudem kann man REL Subs meist lauter machen als die der Wettbewerber, weil die wirklich so schnell sind, dass sie nicht unangenehm auffallen. Verlasst Euch auf Euer Ohr.

Bester Tipp: Gebt Euch erst mal gar keine Mühe mit der Anpassung des REL T5i an die Hauptlautsprecher, ehe der mal 50 Stunden gelaufen ist. Ich bin ja normal kein Freund des Einspielens, weil mich aber ein Kollege gewarnt hatte, bin ich extra dabei geblieben. In den ersten Stunden schwankt die Lautstärke, man hat das Gefühl, das Ding geht, geht nicht, ist defekt, klingt scheiße, klingt super, ist defekt... Abwarten, so nach einem Tag wird es recht stabil, nach zwei Tagen merkt man dann deutlich, dass der wirklich was kann.

Schaff ich das Einstellen des REL T5i auch als Laie?

Fahrt mal mit beiden Händen links und rechts seitlich am Kopf vorbei. Spürt Ihr was? Dann habt Ihr Ohren, die Chancen stehen gut. Wenn nicht, Lautstärke voll aufdrehen, dann könnt ihr ihn spüren. So ein Subwoofer leidet, wie fast alle anderen Lautsprecher, zu mindestens 50% an der Raumakustik. Da machen oft schon wenige Zentimeter in der Platzierung einen deutlichen Klangunterschied aus. Man kann aber vieles einstellen.

REL T5i von hinten

Wir sehen rechts neben dem Kühlungsgitter den High-Level-Input für das mitgelieferte Kabel, daneben den LFE bzw. Low-Level-Eingang. Einer davon sollte mit dem Verstärker verbunden sein, dann kann es los gehen.

REL T5i Stellregler

Bevor jetzt jemand die Lupe sucht, hier nochmal größer. Etwas verwirrend ist der Low .1/LFE Eingang. Ihr kennt ja sicher die Bezeichnung 5.1 bei AV-Receivern. Das heißt, Dolby Surround liefert uns 5 Kanäle mit einem Frequenzgang von 20 - 20.000 Hz plus einen beschränkten (das klingt jetzt wieder) von 20 - 120 Hz. Für so einen .1 ist der Low .1 LFE Eingang gedacht, auf den hat auch der Crossover Regler oben keinen Einfluß, da arbeitet nur ein Filter vierter Ordnung, der den Frequenzgang bei 120 Hz nach oben kappt. Nachdem uns in erster Linie die Nutzung für Musik interessiert, nehmen wir zum Anschluss also entweder den Low-Level-Input oben oder den High-Level Input unten her. Wir lassen somit auch den .1 LFE-Level Lautstärkeregler in Ruhe und arbeiten ausschließlich mit dem Lautstärkeregler an dem Hi/Low-Level steht.

An dieser Stelle können wir gleich mal die Spannung raus nehmen, es ist nicht so, dass der LFE-Anschluss schlecht klingt, er ist im Timing aber etwas unpräziser als der Anschluss über das beiliegende Lautsprecherkabel, insofern klare Empfehlung: Nehmt das Beipackkabel. Falls ihr parallel dazu, wie REL das anbietet, eine LFE Leitung z.B. zum AV-Receiver haben wollt, nehmt dafür bitte den Low .1/LFE-EIngang. Der Low-Level-Input funktioniert nicht parallel zum High Level Input, weil er über die selben Regler läuft.

So jetzt kommen wir zu dem Punkt, wo Ihr mir mit Sicherheit eine X-chromosomale Überbelastung unterstellt. Wie platziere ich den Subwoofer im Raum und wie konkret stell ich ihn ein. Die Antwort: Lest die Anleitung. Ne Bedienungsanleitung auf Deutsch hab ich hier gefunden: https://www.hifi-regler.de/fm/products/rel/downloads/rel-serie-t-bedienungsanleitung.pdf

Tja, da schaut ihr, der Bonsaimacho feiert das X-Chromosom als Ort der Weisheit - immer für ne Überraschung gut. Nein, die Anleitung ist wirklich hervorragend und bei REL auf der Homepage gibt es auch noch ein Paar Tipps. Ich will Euch nur eine Kleinigkeit  mit auf den Weg geben, seid ein wenig vorsichtig mit dem Phasenregler.

REL T5i Einstellregler

Das ist das Teil in der Krone, wo Null und 180 drauf steht. Lasst den für´s Erste mal da, wo er ist und schaut, ob Ihr den Sub so hinstellen könnt, dass er ultratief und trocken daher kommt. Da geht´s oft nur um wenige Zentimeter von der Wand weg oder in die Zimmerecke hinein. Die Anleitung sagt, da, wo der Bass tiefer wirkt, sei richtig. Jein, da wo tief und trocken, trifft es besser, weil man über ein kleines Umlegen des Phasen-Schalterchens auch mal ein sehr eindrucksvolles aber wenig präzises Dröhnen provozieren kann. Das ist kein stufenloser Regler, der verschiebt gleich um eine halbe Sinuswelle, das führt zu ganz anderen Resonanzen, wenn es dumm läuft.

Kleiner Hinweis zur Lautstärke: Der RELT5i rummst korrekt platziert recht heftig und die Anleitung sagt, nicht zu leise machen. Was ist denn dann die "richtige" Lautstärke. Ich möchte Euch als Anhaltspunkt ein ganz originelles Phänomen mit auf den Weg geben, das zumindest in meinem Raum aufgetreten ist. Bestimmt habt Ihr den Sub, wie es sich gehört, in eine Ecke hinter den Lautsprechern gestellt. Bei mir lief das so, dass es beim Probehören und leiser machen anfangs so war, dass man den Bass hinter dem linken Lautsprecher orten konnte, weil ich ihn recht zünftig aufgedreht hatte (gut 3/4). Mit verringerter Lautstärke (nur den Sub leiser machen, nicht alles) gab es plötzlich einen Punkt, an dem der Bass akustisch ins Zentrum gerückt ist und nicht mehr klar links stand. Beim leiser machen blieb er da, mit zunehmender Lautstärke wanderte er wieder nach links. Mir erscheint der lauteste Punkt, an dem der Bass akustisch im Zentrum verortet werden kann, wenn man mittig zwischen den Lautsprechern sitzt, als die korrekte Einstellung für dessen Ankopplung, was die Lautstärke angeht. Schaut einfach mal, ob das bei Euch auch klappt. Ergebnisse interessieren mich! (Meine Lautsprecher standen aber auch korrekt symmetrisch zum Hörplatz.)

Warum ist es wichtig, dass ihr es schafft, den REL T5i korrekt einzustellen? Weil vernünftige Subwoofer mit automatischer Raumanpassung, wie der ELAC Sub 2070 oder 3070 erstens trotzdem vernünftig platziert werden sollten und Euch zweitens den Kohleausstieg leichter machen, sprich, deutlich teurer sind. So ein REL T5i ist nur etwas teurer als ein ELAC Sub 2030 aber wesentlich musikalischer, ein REL T7i spielt für Musik schon durchaus in der Liga eines Sub 2070 und ist günstiger. Es ist auch nicht wirklich schwer, weil man´s hört. Traut es Euch zu.

Wie klingt der REL T5i?

Mei, laut halt. Macht sauber und hoch präzise "Bumm". Weiß nicht, was man zu Subwoofern so schreibt, finde, die haben nur sehr eingeschränkt symphonische Eigenschaften. Was mir aber wichtig ist. Selbst der "kleine" REL T5i ist für 20 und auch 30 Quadratmeter leicht ausreichend, nur Fans von ultimativen Tiefbässen und Elektro sollten über einen T7i (meine Erachtens das beste Preis-Leistungsverhältnis aller Subwoofer für Musik) oder gar einen T9i nachdenken. Wer 50 oder mehr Quadratmeter zur Verfügung hat, kann gerne noch höher im REL Programm gehen, die lohnen sich immer. Im Preisbereich eines Sub 2070 oder, von mir bevorzugt, eines Sub 3070 von ELAC haben die ELACs halt schon Vorteile, was die Bequemlichkeit angeht. Die kann man extrem einfach an den Raum anpassen und für Musik spielen die, entsprechend eingestellt auch sehr gut. Die kleineren Subs von ELAC, ausgenommen den Sub 2030 (der ist gut) find ich nicht so überzeugend.

Zurück zum REL T5i. Ich hab den an meine 407er Velas gehängt, die ich eh schon zu den basslastigeren Boxen in ihrer Größe zählen würde. Da können die fei (bayerischer Partikel, der Bestätigung ausdrückt) noch sauber was lernen, die Velas. Da geht´s noch ganz anders ab in den Basskeller. REL hat meines Erachtens völlig Recht, wenn sie behaupten, ihre Subwoofer seien mit den gängigen Maßstäben für Subs nicht zu messen. Da steht in falscher Bescheidenheit was von 30 Hz at -6dB Lower Frequency Response in room und 200 Watt RMS-Leistung. Das klingt gegenüber den oft sehr optimistisch gemessenen Angabe der Wettbewerber wie ein besserer Seifenblasenwerfer. Ich kann Euch versichern, dem ist nicht so. Der erschüttert, ohne dass er weit aufgedreht werden muss, so ein Haus in den Grundfesten. REL selbst beschreibt das so:

"wenn er wirklich auf den Raum gerichtet ist und ihn voll unter Druck setzt, scheint die Luft um den REL herum unter Spannung zu stehen. Dies ist der richtige Abstand des REL zur Ecke."

Der macht Druck und der soll mehr gefühlt, als gehört werden und das schafft er. Unterschätzt ihn nicht. Was ihn definitiv von anderen Subwoofern unterscheidet ist, wie problemlos er sich auch auf höheren Frequenzen an Lautsprecher ankoppeln lässt und wie konturiert er auf den Punkt spielt. Hier hat man wirklich den Eindruck ein höchst potentes Basschassis zusätzlich erworben zu haben. Fehlt noch die Antwort auf die Frage, ob der wegen seines Downfires ein Nachbarschreck sei. Man kann ihn ja leise machen - Habt ihr mir jetzt nicht geglaubt, oder? Quatsch isser, der ballert sauber so als ob einer mit dem Hammer auf den Boden haut. Wie sagte REL, man soll ihn spüren. Wer einen Subwoofer nicht unter dem Aspekt kauft, dass die Nachbarn ja gerne vorbeikommen und mithören dürfen, wenn sie wieder entseucht sind, sollte ernsthaft überlegen, ob er den Tieftonteil nicht lieber einem größeren Lautsprecher entlocken möchte. Alle anderen finden hier für 749.- Euro UVP richtig viel Subwoofer für´s Geld.

Für alle Spielkinder, die in Coronazeiten eh nichts Besseres zu tun haben. Gönnt Euch mal den Spaß und stellt den REL T5i zwischen die Lautsprecher statt in eine Ecke. Pfft, ne, ich verrat doch hier nicht was da passiert.

Schließlich sollt Ihr ja den REL T5i beim Bonsaimacho günstig kaufen

Hier noch ne harte Nummer für alle, die oben Werbung gelesen haben. Isch abe gar keine REL (also manchmal schon für meine Ausstellung - schaut in die Angebote) im Programm, besorg sie Euch aber gerne, weil die echt gut sind.


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