Was ist neu am Musiccast 2018?
Immer an der Spitze des investigativen HiFi-Journalismus klärt der Bonsaimacho über Musiccast 2018 auf. Wer jetzt Schweinereien vermutet, muss noch ein wenig abwarten.
Der Techniksprung 5 GHz WLAN
Klingt erst mal harmlos, sagt aber vieles darüber aus, dass Musiccast 2018 eine andere Hardware als das alte Musiccast verwendet. Was geht zusammen, wo sind Brüche. Eine kurze Zusammenfassung. Bis 2018 hieß Musiccast automatisch 2,4 GHz WLAN, da wo sich alle tummeln, da wo´s eng wird und die Funktionen im WLAN der zahlreichen Nachbarn auch mal verloren gegangen sind. An sich geile Technik aber nicht ohne Fachwissen über Netzwerke überall zum Laufen zu kriegen. Zunächst die gute Nachricht, das wird besser. Musiccast 2018 beherrscht jetzt 2,4 und 5 GHz WLAN.
Das heißt, eine gewisse "Abwärtskompatibilität" (dass halt die neuen Geräte zu den alten passen) gibt es, aufwärts wird´s schon schwieriger, der drahtlose Subwoofer ist z.B. ohne Kabel nicht an die alten Musiccast Geräte anbindbar und dann auch nur via Adapter Cinch auf 3,5mm Klinkenstecker - was ein Schwachsinn (sorry liebe Freunde von Yamaha aber früher habt ihr gewusst, was hinten an euren AV-Receivern ist). Hier also fast exklusiv im Netz ein Bild der Rückseite eines Yamaha Sub 100:
Das Elend zeigt Euch außer dem Bonsaimacho anscheinend keiner, hab zum Zeitpunkt der Einstellung jedenfalls kein Bild auf Gockel gefunden. Man beachte den 3,5 mm Klinkenanschluss, wo jeder vernünftige Subwoofer einen Cinchanschluss hat. Den müsst ihr nutzen, wenn ihr den Sub mit "alten" Musiccastgeräten betreiben wollt. Die neuen verständigen sich für solche Anbindungen nämlich auf dem 5GHz Netzwerk, zu dem Eure alten Gurken leider keinen Zugang haben. Positiv formuliert heißt das, dass die neuen 2018er Musiccast Geräte ein 5GHz-WLAN als DirectLink (Direktverbindung) für MusicCast Stereo, Subwoofer und Surround haben. Alles Funktionen, die den 2018er Geräten vorbehalten sind. Zwei Musiccast 20 als drahtlose Rücklautsprecher zur MusicCast Bar 400 geht also, zwei WX 030 können nur dekorativ hinten stehen, die Anbindung klappt nicht. Schweinerei erkennbar? Das ist so, als ob ihr beim Sex mit der/dem Alte(-n) nix mehr anfangen könnt, dann läuft gar nix außer und da sind wir beim Sub, ihr nehmt die älteste Stellung und müsst, damit über haupt was läuft, dafür auch noch ein Verbindungsteil dazwischen bringen - ich hab jetzt bewusst nicht Schnüffelstück oder so gesagt. Verstanden?
Positiv bleiben. Was geht? 2018er AV-Receiver plus drahtlosem Sub und zwei Rear-Lautsprechern ebenfalls drahtlos geht. 2018er Soundbar mit drahtlosem Sub 100 und zwei drahtlosen Rearlautsprechern geht auch. Immer vorausgesetzt, die Rears sind Musiccast 20 oder 50, also aktuelle 2018er Modelle.
Was auch drahtlos klappt ist Stereopairing und Subwoofer, also 2 Musiccast 20 oder 2 Musiccast 50 plus Subwoofer Sub 100. Kleine Anmerkung: Falls Ihnen das Ankoppeln des Subwoofers an ein Stereopaar nicht gelingen möchte, muss man drauf kommen, das Stereopaar zu entkoppeln, den Sub anzubinden und dann wieder zu pairen.Ganz einfach, wenn man mal begriffen hat, das dem (hunds-)gemeinen Yamaha Techniker die Logik bei seinem Tun nicht im Wege steht.
Auch WX 010 und WX 030 konnte man zu Stereo pairen, wie das yamahisch heißt, das lief aber auf 2,4 GHz ab und bleibt hier außen vor.
Kleiner Exkurs zu den höheren Musiccast Weihen: Wenn sie alle 3 oder 4 Geräte mit LAN-Kabeln am Router haben, funktioniert (3) Stereopairing plus Bass bzw. (4) Surround mit Bass und Rears auch. Notwendige Bedingung ist, dass Sie auf allen Geräten unter "Verbindungstyp" "Geschwindigkeitserhöhung" angewählt haben. Das macht man in den "Raumeinstellungen", die erscheinen, wenn man in der Ansicht "Rooms" länger auf das Bild des jeweiligen Geräts drückt.
Segnung der 5 Ghz Technik, die DFS-Funktion:
Um hier nicht zu technisch zu werden, die DFS Funktion schaltet Ihnen 16 weitere Kanäle im 5 GHz Netzwerk ein, sollten Sie auf den anderen Probleme mit den WLAN-Strahlemännern in der Nachbarschaft haben. Also schlichte Botschaft: Bei Aussetzern einsetzen, sonst Finger weg, wer nicht weiß, was er tut. Für Profis, MusicCast arbeitet im 20MHz Bereich, um alle Kanäle nutzen zu können. Das reicht von der Geschwindigkeit locker aus.
Wie war des mit "Extend" und was ist jetzt mit der "Extend" - Funktion bei Musiccast?
Was war nochmal die Extend Funktion bei Musiccast? Wir merken uns ein Y. Ein MC-Gerät, das am LAN-Kabel hängt und wegen der korrekten Installationsreihenfolge vor den per WLAN angebundenen Geräten an der Musiccast App angemeldet wurde, kann 2 Geräte, die per WLAN an Musiccast angebunden werden sollen, mit einem WLAN Signal versorgen. Die App selber stellt fest, ob das Signal vom Router, oder dem MC-Gerät stärker ist und verbindet die Geräte entsprechend. Sollte ein WLAN-Gerät an ein LAN-angebundenes Gerät angekoppelt worden sein, zeigt das LAN-Gerät "Extend 1" und das WLAN-Gerät "Extend 2" an. So kann man innerhalb des Hauses den Empfang des Musiccast Systems optimieren.
Hier die harte Botschaft - die neuen Musiccast Geräte haben keinen Extend Modus mehr. Das heißt präzise, selber können Sie zwecks Empfangsoptimierung auf ein mit LAN-Kabel angebundenes "altes" MC-Gerät einloggen. Ein ans LAN-Kabel angebundenes 2018er MC-Gerät kann selber aber keine weiteren Geräte im "Extend-Modus" versorgen.
Airplay 2
Die 2018er Musiccast Generation hat die Hardware für Airplay 2 und wird über ein Update in 2019 aktiviert werden.
Google Home und Musiccast
Ebenfalls ein Fall für ein 2019er Update.
Noch ein wenig Yamahisch
Die Zeichen sah ich wohl, verstanden hab ich´s nie. Einige Erklärungen zu Funktionen die man gerne findet, aber nicht versteht.
Verbindungstyp (die Erklärungen stammen weitestgehend von Yamaha selber):
Da gibt es die Auswahl "Geschwindigkeitserhöhung", "Standard" und "Stabilitätserhöhung". Fein.
"Geschwindigkeitserhöhung" darf nur verwendet werden, wenn das Gerät per LAN mit dem Netzwerk verbunden ist. Diese Einstellung führt zu einer Reduzierung des Netzwerk-Delays (der Zeitverzögerung im Netzwerk) von ca. 300ms auf 100ms.
"Stabilitätserhöhung" kann verwendet werden, wenn ein per WLAN oder LAN mit dem Netzwerk verbundenes Gerät bei der Wiedergabe von z.B. Net Radio oder Server, Aussetzer hat weil das Netzwerk/Internet langsam und/oder gestört ist. Das Gerät puffert dann einen längeren Teil des Streams um die Aussetzer zu kompensieren. Diese Einstellung führt aber zu einer Vergrößerung des Netzwerkdelays von ca. 300ms auf 2000ms (2Sek.). Da ist nichts mehr mit synchronem Zusammenspiel über mehrere Räume.
Audioqualität
Sollte normal auf unkomprimiert stehen, wer aber mehr als 4 Räume kabellos (Geräte über WLAN angeschlossen) verlinkt, sollte auf komprimiert umstellen.