skip to main content

Bonsaimachos

Werbung (Siehe Anmerkung unten im Text)

 

Der Moon Vollverstärker 340i D3PX im Test

Das Motto des Bonsaimachos ist ja, möglichst nur gute Tipps zu geben, auch wenn manches ein wenig subjektiv ist. Deshalb lassen wir es heute mal krachen und liefern den bekannten kurzen aber präzisen Test. Wenn Sie es gleich wissen möchten - das Teil kostet 4.500.- Euro roh und 5.600.- Euro in Vollausstattung, wobei wir uns nicht um Peanuts streiten wollen, die es in Wirklichkeit günstiger ist. Weil immer mal wieder wer fragt, das ist der Verstärker, den ich zu den größeren ELAC Lautsprechern wirklich empfehlen kann. Wobei das eigentlich zu kurz greift, der macht auch an anderen Fabrikaten eine exzellente Figur. Aber der Reihe nach.

Wie sieht der Moon 340i Neo aus?

Schlicht trifft´s am besten. Von wegen der Mond ist aufgegangen - erster Eindruck, das ist ja maximal ein Halbmond:

Moon 340i Frontansicht

Abmessungen (Breite x Höhe x Tiefe) 42,9 x 8,9 x 37,6 cm dazu mickrige 100 Watt an 8 Ohm wen soll das beeindrucken? Wo die Reise hingeht, merkt man ein wenig, wenn man feststellt, dass sich die Leistung an 4 Ohm sauber verdoppelt. Scheint wohl doch ein anständiges Netzteil drin zu sein. Ist hinten mehr los?

Moon 340 i von hinten

Nö, alles schlicht solide und unspektakulär. Dem Profi verrät das Kürzel D3PX, dass wir es hier mit der voll ausgestattete Version zu tun haben. Da sind 3 optionale Komponenten verbaut: Symmetrische Anschlüsse, ein Phonoteil und eine Digitalsektion. Die Rohbauversion heißt Moon 340i X. Das Bestechende am Moon 340i sind die inneren Werte. Das ist so ein wenig wie beim Drogenschmuggel - da kann der Typ noch so klein und schmächtig sein, wenn er genügend Stoff intus hat, kann man ihn mit Gold kaum aufwiegen.

Die Verarbeitung des Moon 340i D3PX:

Im Gegensatz zum tragischen Hang mancher Massenhersteller zum Exhibitionismus, denon immer wieder einfällt, Ihre traurige Verarbeitung auf High-End-Messen offen zu zeigen, obwohl sie Gefahr laufen, dass sich Kenner schwallartig in die Geräte erbrechen, weil das Elend Auge und Magen reizt, wäre das die Königsdisziplin des Moon. Ein von Lindberg für Moon gefertigter spezieller Ringkerntrafo ist das Herzstück dieses Verstärkers aus der kanadischen Edelschmiede Simaudio. Solide 400 Watt, sollten für die meisten Lautsprecher neuerer Bauart genügen. Die umgebenden Kondensatoren mit ihren 40.000 Pikofarad Leistung stellen Stromspitzen von 22A zur Verfügung, selbst wenn gerade kein Strom da ist (Diese Aussage bezieht sich auf unsere Wechselspannung, da ist 50 Mal pro Sekunde gar kein Strom da, den liefern dann die Kondensatoren.). Das reicht für extremste Bassorgien. Dazu kommen selbst entwickelte und gebaute Gehäuse (man weiß, dass Stabilität den Klang fördert), eigene Platinenlayouts und allerfeinste Bauteile, die speziell von oder für Moon hergestellt werden. Phono- und Digitalsektion arbeiten weit oberhalb der Massenware. Ein wichtiger Hinweis für die Phonosektion ist, dass diese von Werk her auf MM (Moving Magnet) Tonabnehmersysteme eingestellt ist. Wer MC (Moving Coil) Tonabnehmer betreibt, möge seinen Händler bitten, dies entsprechend umzustellen und anzupassen, das geht nicht von außen. Der Phono-Anschluss ist übrigens der mit A3/P beschriftete, so denn das entsprechende Modul verbaut ist und erfordert ein recht langes Erdungskabel. Natürlich gibt es noch bessere Phono-Vorverstärker, für ein Einbaumodul ist das Gebotene aber sensationell.

Moon 340i Phonoeingang

Die Digitalsektion rechnet alle eingehenden Signale grundsätzlich auf 192kHz / 24 bit hoch, um den "Digitalschmutz" (Jitter) möglichst gering zu halten. Dort gibt es neben einem optischen und 2 elektrischen Digitaleingängen einen USB-B-Anschluss für z.B. Ihren PC, auf dem eine Musicplayer-Software, wie z.B. Foobar 2000 laufen sollte.

Moon 340i Digitalsektion

Die ganze Verarbeitungsherrlichkeit dient bei Moon aber nur einem, entscheidenden Zweck, dem Klang.

Wie klingt der Moon 340i D3PX?

Stellt Euch einfach vor, Ihr würdet jedes Detail hören und trotzdem nervt nichts. Natürlich gilt auch bei Moon die alte High-Ender-Weisheit: Shit in, shit out. Trotzdem zerlegt er auch schlechtere Aufnahmen nicht gnadenlos sondern lässt immer eine Spur Musikalität walten. Wir haben hier eines dieser extremst seltenen Exemplare, das als Verstärker allerfeinste Details mit Schmelz, Swing, Punch, kurz Musikalität rüber bringt. Der macht es den Lautsprechern einfach, zu klingen. Natürlich ist der Saft für abgrundtiefe Bässe bei gemäßigter Zimmerlautstärke da. Freilich werden auch die extremeren Formen von Hochtönern, wie Bändchen, Air Motion Systeme oder Elektrostaten vom Feinsten bedient. Da fehlt nichts, da wird nichts hinzuerfunden und gerade da, wo Sie am besten hören, in den Mitten nämlich, kommt dieser überragende Klang auf. Natürlich mag in Einzelfällen auch dieser Klang noch getoppt werden, der Aufwand dafür greift Ihre Finanzen aber exorbitant an. Wer wissen möchte, was der 340er eigentlich kann, probiert dazu noch ein Signal Projects Netzkabel, da geht´s nochmal ganz anders ab in den Basskeller und die einzelnene Instrumente werden nochmal viel klarer getrennt, als mit der Beipackstrippe. Drin steckt´s man muss es nur rausholen. Wenn Ihr dann noch wissen wollt, wie klar eine Bühne gestaffelt sein kann, schon wieder Signal Projects, diesmal Lautsprecherkabel Bereich Monitor Serie aufwärts, gerne Lynx.

Das ist einer der besten Verstärker bis 6.000.- Euro, einer der besten Verstärker bis 10.000.- Euro, sicher unter den Topgeräten bis 20.000 Euro und schlägt auch gerne mal Geräte jenseits der 100.000.- Euro, wenn Sie zu ahnen beginnen, worauf ich hinaus möchte. So klingt für mich ein Vollverstärker der absoluten Spitzenklasse. Natürlich kann man auch diese Wundertüte mit zu stromhungrigen Lautsprechern an und über seine Grenzen hinaus bringen, davor sollte Sie aber ein fachkundiger Händler bewahren. Auch aus dem Hause Moon gibt es noch deutlich größere und stärkere Geräte. Wer aber einen Preis-Leistungs-Hammer sucht, liegt mit dem Moon 340i absolut richtig. Die Teile gibt es übrigens auch in schwarz oder ganz silber und für alle, denen die Front ein wenig arg puristisch daherkommt, mit einer profanen Fernbedienung. Erwähnenswert ist vielleicht noch eine Schaltung, die bis 5 Watt Class A Betrieb dafür sorgt, dass der Moon 340 i bei sehr geringen Lautstärken schon ein ausgewogenes Klangbild mit richtig Bass und Höhen produziert. Jedenfalls hatte er die Dynaudio Contour 20 i auch bei geringsten Lautstärken auffällig gut unter Kontrolle. Das schafft manch amtliche Endstufe nicht.

Mein Fazit zum Moon 340i D3PX

Lässt sich rasch auf den Punkt bringen. Wer die Kohle hat kaufen, passt. Sehr fein zu ELAC, Cabasse, B&W, Dynaudio...

Vielleicht noch kurz zu den Begrifflichkeiten: Manchmal wird das Gerät auch als Moon 340i Neo bezeichnet, da spreche ich von dem selben Gerät. Das gehört zur Moon Neo Serie.

 

Den Moon 340i kaufen

Den gibt es seit Neuestem auch bei mir, obwohl die zuletzt recht unverschämt schnell teurer geworden sind. Die sind aber trotzdem ihr Geld wert, gerade an Dynaudios und den großen ELACs der Hammer. Kostet UVP 5.500.- Euro in der analogen Rohversion (Moon 340 i X) und 6.500.- Euro in der hier vorgestellten Version mit Digitalboard und anpassbarer Phonovorstufe (Moon 340 i D3PX). Das isser auch leicht wert, Ihr werdet das Grinsen nicht mehr los.


Sonderangebote von ELAC, Supra und anderen Firmen Angebote
Sind die Tipps vom Bonsaimacho umsonst? Spenden
Neu: Black Frag-Tags Angebote! Fragen