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KEF LSX Aktivlautsprecher Test
Heute machen wir mal was für die Damen. Quasi der Chihuahua unter den Aktivlautsprechern. Chihuahua kennt Ihr? So ein Handtaschenhund, wobei Hund schon ein wenig Etikettenschwindel ist. Das Zeug halt, was sich mein Machokater ab und zu eintritt und nur am Jaulen merkt, dass es ein Hund war. Weil uns das Leben aber gelehrt hat, dass gerade die kleinen Hunde am lautesten kläffen, wollen wir mal sehen, ob die LSX von KEF was taugt. Ich hab auch extra die gesinnungsgrüne Variante erworben, kommen die Teile doch in feschen Jeans daher, oder was auch immer das für ein Stoff ist:
Rein optisch schon mal äußerst gelungen, trotzdem nicht in den Garten stellen, da ist Strom drauf.
Was können die KEF LSX?
Da wird´s schwierig, nicht ins Labern zu kommen, sind die doch vollgepackt mit Technik. Ich will ja niemanden langweilen. Zunächst mal die weihnachtlich frohe Kunde: Die LSX können, einmal eingerichtet, komplett ohne Verbindungskabel betrieben werden. 1 Stromanschluss je Lautsprecher reicht. Es liegt ein Verbindungskabel bei, das vor allem für Updates benötigt wird. Mein Tipp: Verkabeln, verkabeln, verkabeln, gilt aber auch hier. Korrespondieren die beiden Plüschlautsprecher nämlich über das Beipackkabel, steigt auch die verfügbare Auflösung von 48kHz / 24 bit zu 96 kHz / 24 bit. Nicht der Reißer aber exakt das Niveau der meisten auf Qobuz verfügbaren High-Res-Aufnahmen. Es gibt einen Master-Lautsprecher und einen willigen Sklaven, wie in jeder funktionierenden Beziehung (uups). Wenden wir uns folglich dem Chef zu:
Wir sehen Bluetooth (4.2), in diesem Fall die aptX-Variante mit der etwas besseren Klangqualität, so sie denn Ihr Zuspieler ebenfalls beherrscht. Das ist uns Bonsaimachos wurscht, nutz ma eh ned. Einzig der kleine Kick Richtung Apple und deren permanenter Sabotage des Bluetooth-Standards ist aus meiner Sicht lustig und sollte für Anhänger dieser überschätzen Marke erwähnt werden - AAC kann die LSX nicht auslesen, schätze weil die Herren des Apfels dafür Lizenzen haben wollen. Applejünger bluetoothen folglich auf absolutem Anfängerniveau, sprich auf dem klanglich noch schrottigeren SBC-Protokoll. Warum finde ich das lustig? Weil Bluetooth u.a. getrieben durch Apple inzwischen nicht mehr der eine Standard für alle ist sondern x-Varianten bekommen hat, die mal mit dem einen, mal mit dem anderen, mal mit kaum einem Hersteller kompatibel sind. Da war die Grundidee besser.
Zum Positiven: Wir spielen eh über LAN zu, weil das den höchsten und stabilsten Datendurchsatz ermöglicht und ziehen als Alternative höchstens WLAN in Betracht, da kommen wir auf 48 kHz / 24 bit Auflösung, was auch schon besser als CD-Qualität ist (44,1 kHz / 16 bit). Solltet Ihr Störgeräusche, wie hochfrequentes Zischeln drauf haben, probiert es mal mit einem vernünftig geschirmten LAN-Kabel (Bonsaimacho fragen), manchmal sind gerade Switches so erbärmlich geschirmt, dass das helfen kann. Die Anbindung einer NAS funktioniert über die KEF Stream App super simpel. Ich hab es mit einem 192 kHz / 24 bit Stream probiert und siehe da, über LAN war der astrein zu hören und wurde auch mit dieser Auflösung angezeigt. Nu nörgelt nicht, die Bildchen aus der App erspar ich Euch ja gar nicht. Nur halt nicht jetzt.
Zur Vervollständigung: Es gibt einen optischen Eingang z.B. für den TV-Ton, eine 3,5 mm-Klinke für analoge Quellen und eine USB-Buchse, die nichts nutzt, jedenfalls nicht für PCs. Airplay 2 und Roon sind wie Spotify und Tidal ebenfalls mit an Bord. Selbst an einen Subwooferanschluss wurde gedacht, Respekt.
Die Farbpalette in der die LSX lieferbar sind, entspricht der eines Fernsehers. Was redet er wieder der Bonsaimacho? Wer soll das verstehen? Witz für Eingeweide oder so? RGB = rot, grün, blau und schwarz, weiß. Lustig.
Turbinendesign für Turbosound? Die Chassis der KEF LSX.
Weil ich mich sonst eher selten zu KEF auslass, nur mal kurz das heiße Turbinendesign erklärt. Hier sitzt der Hochtöner im Tieftöner, was zu einer extrem guten Raumortung führt, weil wir ja nah am Ideal der Punktschallquelle sind. Die KEF strahlen mit Ihren Uni-Q-Treibern sehr breit ab, sind also gar nicht so leicht als die eigentliche Schallquelle zu orten. Die Musik löst sich sehr gut von den Lautsprechern. Jetzt wirkt so eine 19 mm Alukalotte im 115 mm Magnesium/Aluminium-Tieftöner nicht all zu mächtig, das tut der Chihuahua aber auch nicht und diese Lautsprecher sind echte Kampfhunde. An sich ein Plastikgehäuse voll bis oben hin mit Technik, produzieren Sie mit dem rückwärtigen Auspufftopf zusammen absolut staatstragenden Sound.
Wie klingt die KEF LSX?
Orgelkonzerte und Technoparties sind systembedingt nicht die Paradedisziplin so kleiner Lautsprecher, was da aber an Bassimitation rauskommt, ist schon erstaunlich. Trocken und präzise gehalten, zeigt sich wieder, dass man aktiv aus kleinen Gehäusen mehr rausholen kann als passiv. Der Chihuahua gibt hier verhältnismäßig den Donnerdackel. Die normalen TV-Lautsprecher verblasen sie deutlich, auch wenn die Drachen bei Game of Thrones a weng rachitisch oder coronagedämpft klingen. Ab den oberen Bässen wird´s aber richtig gut. Aus meiner Sicht ist die eigentliche Stärke der LSX das zeitrichtige Spielen. Für so einen kleinen Lautsprecher haben die einzelnen Instrumente erstaunlich viel Luft um sich rum, die Bühnenabbildung stimmt und ein relativ klarer, warmer Klang verbreitet sich, wenn man mit der Raumanpassung ein wenig gespielt hat. Die LSX machen nicht den Fehler, mehr Bass spielen zu wollen als sie können, dadurch ist die Gesamtperformance, wie man Neudeutsch so schön sagen kann, wirklich toll. Bassfetischisten werden nicht glücklich. Für mich ein sensationeller quick and dirty Lautsprecher, den man eben auf den Tisch, ins Regal oder sonst wohin knallt und los geht´s. Raumwechsel sind bei WLAN-Betrieb kein Problem. Die beherrschen das 2,4 und das 5 GHz-Netz und Eure Bluetooth-Tröten können da sicher nicht mithalten. Das ist schon gestandenes HiFi im Handtaschenformat. In Hunden ausgedrückt: Echt fett für einen Chihuahua!
Endlich, der Comicteil - Bilder aus den Bedienapps der KEF LSX
Es gibt 2 Bedienapps für die KEF LSX: 1.) KEF Control zum Einrichten und 2.) KEF Stream für das Abspielen von Musiktiteln. Die sind beide nicht berühmt aber, mit dem nötigen Spieltrieb, verständlich zu bedienen. Gerade bei der Control App schadet es bei der Raumanpassung nicht, einfach mal zu Experimentieren.
Ihr könnt zwischen Basis und Experte wählen. Basis schaut so aus:
Erklärt sich von selbst, da kann man eigentlich nur mit der Raumbedämpfung kämpfen. So lange ausprobieren, bis die LSX einen satten Bass ohne zu dröhnen hinkriegen. Die klingen erstaunlich erwachsen. Ich hatte die neben 408er Velas laufen und ein zugegeben nicht eben ausgewiesener HiFi-Experte meinte sofort, dass man das Volumen der Velas doch deutlich hören könne. Das nenn ich mal ein unfreiwilliges Kompliment für die LSX, die Velas liefen nämlich gar nicht.
Für alle, die erkennen, welcher Lautsprecher läuft, gibt es dann noch den Expertenmodus:
Im Prinzip in etwa das Selbe wie im Basismodus, nur unverständlicher. Das nenn ich mal bedienfreundlich. Um das zu erklären, braucht man die Anleitung von der KEF Homepage. Die ja bekanntlich jeder liest, der nicht lieber einfach mal alle Knöpfe drückt und alle Schalter bewegt.
Na? Irgend was verstanden? Kein Highlight in der Erklärung, oder? Kleiner Tipp: Stellt mal zum Starten die ersten drei Regler auf 0 dB, lasst die Phasenkorrektur an, den Bass auf Standard, den Hochpass aus, den Tiefpass auf 40 Hz und den Subgain auf Null. Das klappt ganz gut, so lange die Lautsprecher einigermaßen frei stehen. Tun sie das nicht, folgt Eurer ersten Intuition und spielt einfach mal an allen Schaltern und Reglern rum, bis es vernünftig klingt. Mit den Erklärungen ist es wirklich schwer, die richtig einzustellen, zumal ja jeder seinen individuellen Hörschaden hat.
Die KEF Stream App
Direkt aus der KEF Control App könnt Ihr die KEF Stream App öffnen.
Das ist so was, wie ne Hartz-4-Streaming App. An sich simpel zu bedienen, aber durchaus mit Mängeln:
Kann halt nur Tidal und Spotify. "Bibliothek" ist der Zugriff auf die musikalischen Inhalte des steuernden Smartdevices, "Medienserver" erkennt freigegebene Festplatten, Sticks, NAS usw. in Eurem Netzwerk und ermöglicht den Zugriff darauf. Das geht fix und einfach.
Verfolgen wir mal so einen NAS-Zugriff weiter:
Zunächst mal könnt Ihr wählen, nach welchen Kriterien die Musikinhalte dargestellt werden sollen. Alte Säcke, wie ich, gehen da gerne den "Weg des klassischen Computers" und wählen die Ansicht: "By folder", also die Pfadstruktur, wie im Explorer. Da passiert folgendes:
Man mag´s kaum glauben aber in den Ordnern finden sich dann die Alben mit der jeweiligen Musik. Einfach gehalten und funktional, schön ist das nicht. Wie gut, dass sich die KEF LSX problemlos in Roon einbinden lassen und dort als Wiedergabegerät einfach angewählt werden können.
Na? Haben Euch die Bildchen heiß gemacht? Dann nichts wie los.
Die KEF LSX beim Bonsaimacho kaufen!
Ich will ja jetzt echt keinen Druck machen aber in einer Welt mit Ebola, SARS, Covid und wie die Spezln noch so alle heißen, kann man auch mal zu spät dran sein, um vernünftg HiFi zu hören. Und die LSX sind mit 1.200.- Euro Paarpreis wirklich ein günstiger Einstieg in die "Welt des echten HiFi". Zumal das die UVP ist, die der Bonsaimacho eh für überschätzt hält. Und fragt bitte intelligenter nach, als das zuletzt der Fall war. Der beste Preis liegt für mich beim Doppelten der UVP. Ist halt immer die Frage, aus wessen Perspektive man Fragen beantwortet.
Zum Chihuahua gibt´s jetzt auch den Riesenschnauzer - die KEF LS 60 wireless