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ELAC 4 Pi Plus 2 Test neu, jetzt unten im Text mit 4 Pi plus 2 V
Wenn Sie Ihre Lautsprecher mal extrem gefährden wollen, kaufen Sie sich dieses Schwammerl. Jeder zweite Besucher wird zumindest den Versuch unternehmen, auf den Buzzer zu hauen. Weil da natürlich leicht mal ein Arm fehlt, wenn sich wer am HiFi vergriffen hat, eine Investition, die sauber ins Geld gehen kann und folglich wohl überlegt sein mag.
Was uns zu der Frage bringt, was die ELAC 4 Pi plus 2 eigentlich können, und warum ich sie unter Problemlösungen und nicht unter Produktempfehlungen eingeordnet habe.
Was machen die ELAC 4 Pi plus 2 eigentlich?
Sie haben bestimmt schon mal bemerkt, dass Regallautsprecher, die man einfach auf den Boden stellt, extrem dumpf klingen. Das hängt damit zusammen, dass die meisten handelsüblichen Hochtöner sehr gerichtet und gerade nach vorne abstrahlen. Hinter dem Lautsprecher dominiert ganz klar der Bassanteil im Klang, weil sich die tiefen Frequenzen mehr oder weniger kreisförmig ausbreiten. Wir können uns die Schallverteilung eines Lautsprechers also von unten aus dem Frequenzkeller her kreisförmig und nach oben hin zunehmend strahlenartig gerichtet vorstellen. Deshalb empfiehlt es sich oft, den Lautsprecher auf den Hörplatz hin einzuwinkeln.
ELAC bietet, meiner getrübten Erinnerung nach, schon sehr lange (Ich kann mich an die legendäre ELAC 211 4 Pi aus den 1990er Jahren noch gut erinnern) Hochtonsysteme an, die rundum abstrahlen. Die 4 Pi plus 2 sind ein an den Raum und an den jeweiligen Lautsprecher anpassbares Zusatzmodul, mit dem man diesen rundum strahlenden Hochton bei beliebigen Lautsprechern nachrüsten kann.
Schaut aus wie ein Schwammerl mit Stellreglern und einem Lautsprecheranschluss. Die Grundidee ist, dieses einfach auf bestehende Lautsprecher drauf zu stellen, dazu kommen wir aber noch im Kapitel zur Anbindung an ein bestehendes System. Sie fragen sich zurecht - "Hey, so oft treib ich mich gar nicht hinter meinen Lautsprechern rum, was soll das bringen?" Die Antwort ist simpel: Mehr Präsenz im Hochton und in deren Folge eine größere Bühne für das Klanggeschehen. Je nach den räumlichen Gegebenheiten kann so ein rundumstrahlender Hochtöner auch dazu führen, dass man überhaupt erst vernünftigen Hochton in den Raum bekommt, gerade bei Dachschrägen ein beliebtes Problem. Das Klanggeschehen löst sich, weit mehr als üblich, von den Lautsprechern.
Wir stellen also fest, die ELAC 4 Pi plus 2 sind sicher nichts für Alle sondern eine erfreuliche Ergänzung für Leute, die sich eine bessere Räumlichkeit im Klangbild wünschen oder ein Problem mit den Reflexionen im Raum haben. Ein echter Problemlöser.
Wie binde ich die ELAC 4 Pi plus 2 in meine bestehende HiFi-Anlage ein?
Jetzt wird´s hart. Der 4 Pi plus 2 wird einfach parallel zum Hauptlautsprecher bzw. dessen Hochtöner angeschlossen. Das heißt bei 2 vorhandenen Lautsprecherklemmen am Lautsprecher Plus an Plus und Minus an Minus einfach mit unter die Anschlussklemme. Hat Ihr Verstärker A und B Lautsprecherausgänge, kann man auch den vorhandenen Lautsprecher auf z.B. A anschließen und das 4 Pi Zusatzmodul entsprechend auf B (auf die korrekte Polung achten). Dann schaltet man den Verstärker auf A+B Betrieb und beide Lautsprecher funktionieren.
Für den Fall, dass Sie bereits alle 4 Ausgänge pro Seite an die existierenden Lautsprecher angeschlossen haben (Bi-Wiring/Amping Anschlüsse), einfach analog dem zuallererst geschilderten Vorgehen die Anschlusskabel zu den 4 Pi plus 2 Modulen mit auf die oberen Klemmen für den Hochtonbereich dazuklemmen.
ELAC selbst merkt dazu, übrigens völlig zu Recht, an, dass je länger die Kabelverbindungen werden, der Einsatz von möglichst induktionsfreien Lautsprecherkabeln sinnvoll wird, um den Hochtonbereich nicht unnötig einzuschränken. Der Profi greift hier zum Supra Sword, das ist komplett induktionsfrei.
Mit so einem eisblauen Wunderkabel ohne Induktion entfalten die ELAC 4 Pi plus 2 Ihre ganze Pracht.
Jetzt gilt es noch das 4 Pi Modul an die Lautsprecher darunter korrekt anzupassen. Da kann man ruhig auch knapp jenseits der "technischen Daten" des eigenen Lautsprechers experimentieren - das ist recht interessant, wie sich die Raumabbildung verändert. Die eingebauten Stellregler ermöglichen eine Anpassung an Lautsprecher mit einer Empfindlichkeit von ca. 92 dB/2.8V/m in 2 dB-Schritten bis herunter zu einer Empfindlichkeit von nur 84 dB/2.8V/m. Das sollte für die meisten handelsüblichen Lautsprecher ausreichen. Wir sprechen hier von einer sauberen Lautstärkeangleichung, wenn das 4 Pi Modul oben auf einem Lautsprecher steht.
Für super wirkungsgradstarke Lautsprecher empfiehlt ELAC einen separaten Verstärker für die 4 Pi einzusetzen. Dann kann man vorsichtig die Lautstärke an beliebige Hauptlautsprecher anpassen.
Der zweite Stellregler ist für die Frequenzganganpassung. Von 15 kHz über 12 kHz zu 10 kHz steigt die wahrgenommene Räumlichkeit wirklich sprunghaft an.
Ich kann jedem nur raten, mit den Reglern zu spielen. Es gibt nämlich durchaus die Möglichkeit, dass das Schwammerl auf Ihren Lautsprechern eher bescheiden aussieht. Dann wird´s richtig interessant, weil man dann das Hochtonmodul seitlich parallel oder leicht erhöht hinter den Hauptlautsprechern platzieren kann. Das hat zur Folge, dass man extrem darauf achten muss, dass die Laufzeiten zum Ohr hin stimmen. Da kann lauter machen schon mal gefragt sein.
Wann profitiert ein Lautsprecher am meisten von den ELAC 4 Pi plus 2 Modulen?
Ja wächst mir Gras aus der Tasche? Kann ich so pauschal nicht beantworten. Muss man ausprobieren, weil es erheblich mit der Raumakustik und dem zu optimierenden Lautsprecher zusammen hängt. Aus Erfahrungen mit der 211 4 Pi kann ich berichten, dass gerade Räume mit Dachschrägen oder allgemein verwinkelten Wänden sehr stark von diesen Rundstrahlern profitieren. Bei meinen Tests hat unter meinen räumlichen Gegebenheiten (also nicht verallgemeinern) eine Adante AS 61 deutlich mehr vom 4 Pi profitiert als eine ELAC FS 249.3 mit der er optisch entschieden besser harmoniert hat. Nicht mal auf eine generelle Kollision zwischen Jet 5 und 4 Pi möchte ich schließen, profitierte doch eine Air X 407 ähnlich stark vom 4 Pi, wie die Adante. Wer seinen Dynaudio Bass nicht missen möchte und im Hochtonbereich mal in ganz neue Sphären vordringen möchte, sei auch zum Experimentieren eingeladen.
Was heißt das für die Praxis? Wie immer. Der Händler mit Anklängen an den südamerikanischen Fluss im Namen ist ungut. Das ist immer so, weil er ja zur Steuervermeidung in Deutschland neigt, ich erwähn´s aber gerne. Besser ist natürlich der ultracoole Fachhandel, das sind die Typen, die Ihnen so einen 4 Pi in die Hand drücken, oder besser noch, mitgehen, und das bei Ihnen zuhause ausprobieren (lassen). Wenn´s wirkt, werden Sie ihn eh kaufen wollen, wenn der Effekt Ihnen für den Preis als zu gering erscheint, ist das auch ein akzeptables wissenschaftliches Ergebnis. Was uns unmittelbar zu der Frage führt:
Ist der Effekt der 4 Pi plus 2 die geforderten 2.998.- Euro das Paar wert?
Draußen, wo große Bühnen gefragt sind, sicher :-)
Tja öh ähem, schwer zu sagen. Für Höhen schluckende Räume mal ganz sicher. In einem schlichten 4-eckigen Raum eventuell, kommt auf das vorhandene Equipment an. Ich sag mal so. Der 4 Pi plus 2 klingt wie ein hervorragender Bändchenhochtöner, schnell, luftig, brilliant ohne zu nerven und ist von einer bestens beleumundeten Firma als Tuningmaßnahme auch für sehr teure Lautsprecher vorgesehen. Enttäuschen wird er sicher nicht. Wenn ich mal einen zufriedenen Kunden zitieren darf: " Wusste gar nicht, dass es oberhalb des Jet 5 noch so viel Luft nach oben gibt." Was mal wirklich anders ist, ist die Ablösung des Klanggeschehens von den Lautsprechern. Wer sich immer mal eine große Bühne ins Haus holen wollte, wird mit ihm glücklich. Dem amerikanischen Hörempfinden kommt das sicher entgegen, in Europa sind wir eher eingeschränkte Bühnen gewohnt, da ist der Effekt erst mal gewöhnungsbedürftig. Überzeugt die meisten, begeistert aber nicht jeden, wie ich aus Tests mit Zwangsrekrutierten wissenschaftlich extrem unsauber belegen konnte.
Rein technisch gesehen belasten sie den Verstärker nur minimal, wenn ich mal davon ausgehen darf, dass HiFi-Enthusiasten, und wer anders wird sich die 4 Pis nicht gönnen, üblicherweise nicht am Verstärker gegeizt haben werden. Von dem her kann die ELAC 4 Pi plus tendenziell Jeder betreiben. Ein Massenprodukt werden sie nicht werden, dafür sind sie zu teuer. (Teuer ist hier natürlich an meinen bescheidenen Maßstäben gemessen, das Konkurrenzprodukt von Tannoy kostet mal stramme 3.599.- Euro und ist laut Aussage eines High Enders, der beide getestet hat. "Nur wirkungsgradstärker, nicht besser." und kann keine 360 Grad abstrahlen.) Wer aber mit der Raumakustik kämpft oder einfach eine locker, luftige große Bühne haben möchte, sollte mal das Experiment machen. Für Dolby Surround hab ich das nur eingeschränkt getestet (ohne Atmos), da kommt dem Raum aber nochmal eine höhere Bedeutung zu, da lohnt sich der Einsatz der 4 Pi besonders. (Anschluss = Front auf Bi-Wiring schalten.) Freunde des extrem harten Hochtons von z.B. vielen Beryllium-Hochtönern, werden nicht zwanghaft glücklich. Die 4 Pi plus 2 sind extrem pegelfest mit einer geringen bis mittleren Tendenz zum Nerven bei hohen Lautstärken und an ultrabrillianten Verstärkern bzw. Lautsprechern. Richtig fesch für Freaks sind Experimente mit Aufstellungen der 4 Pis jenseits der eigentlichen Hauptlautsprecher. Da kann man Räume ausleuchten, in denen man vorher lieber nicht gehört hat.
Kommen wir zur Werbung für die 4 Pi plus 2
Da braucht Ihr einen echten Fachhändler. Ich möchte dringend davon abraten, sich die 4 Pi plus 2 bei einem Händler zu holen, der die nicht ausprobiert hat und ich kann jeden Händler verstehen, der sie sich nicht auf Lager legt. Die werden kaum im Dutzend verkauft werden und der Aufwand ist hoch, weil man die idealerweise mit dem Kunden zusammen aufstellt. Der Aufstellungsort sollte auch vorher geklärt werden, weil die Warnung von ELAC, der 4 Pi sollte einen Wandabstand von 50 cm haben nicht so von der Hand zu weisen ist. Ohne Siemens Lufthaken mag das optisch leicht mal grenzwertig werden, muss man doch durchaus darauf achten, dass die Klanginformationen das Ohr gleichzeitig erreichen.
Für Sie als Kunden heißt das, bitte mal anrufen und vorab klären, ob der Hochtöner eine Lösung sein kann.
Wen fragt man? :-)
Was fehlt hier? Richtig, der 4 Pi plus 2 kaufen Button
Warum? Vertick ich nicht ohne vorheriges Gespräch. Tel.: 08124 528225 AP: Christian Lorenz
Ist Euch eigentlich aufgefallen, dass ich die 4 Pi plus 2 mal männlich und mal weiblich gemacht habe? Gendergerecht, von wegen Bonsaimacho. Außerdem hab ich keine eindeutigen Geschlechtsmerkmale gefunden - ich fand echt nicht, dass die nerven.
Alles neu und doch beim Alten - der ELAC 4 Pi plus 2 V
Es gibt eine neue Version vom bewährten rundumstrahlenden Hochtöner. Besser? Ja, besser, weil auch auf Velas verwendbar.
Das kennt Ihr sicher von den Tresenschuhen mit Gegenschaukelautomatik, ein Dreh und alles steht wieder gerade. Hier kann der 4 Pi plus entweder auf geraden Lautsprechern verwendet werden, dann ist die Basis unten gerade oder per Dreh der kompletten Basis eben auf den schrägen Deckel der aktuellen und älteren Velaserien angepasst werden. 2 Weitere Vorteile, das Ding ist kleiner in den Gesamtabmessungen und entgegen des allgemeinen Trends auch noch preisgünstiger als der Vorgänger. Warum? Weil bei ELAC noch mit echtem Hirn und ohne KI gearbeitet wird. Das Gehäuse ist kleiner, weil die Anpassung für Frequenz und Lautstärke auf die Unterseite gewandert ist.
Das Wurzelwerk des ELAC 4 Pi plus 2 V
Man steckt einfach nur den goldenen Stift in die passenden Löcher (das klingt wieder...), dann kann man links die Lautstärke zwischen -3 dB, null dB und +3 dB anpassen und rechts den Einsatzbereich ab 10 kHz, 12 kHz oder 15 kHz regeln. Weil immer wieder Fragen aufkommen, was da am sinnvollsten ist. Nachdem ja doch viele Kunden so grob in meinem Alter, also so umra 60 san, wollen wir unsere Hörfähigkeit mal nicht überschätzen. Da rate ich stark zu 10 oder 12 kHz Übernahmefrequenz, nicht, dass nachher wer behauptet, die Dinger seien kaputt, er höre nichts. Die Lautstärke regelt an sich die Empfindlichkeit der Lautsprecher, da reicht eine grobe Annäherung. So umra 87/88 dB Wirkungsgrad ist die Nullstellung angesiedelt, wenn Eure Lautsprecher näher an 90 dB sind, geht auf +3 dB, wenn die eher gegen 85 dB tendieren, entsprechend auf - 3 dB, wobei im Zweifel etwas lautere Superhochtöner weniger auffallen als zu leise. Hier wird eh nur das Verhältnis zwischen Direkt- und Diffusschall im Raum sehr positiv verändert.
Und ja, der Zellstoff aus der Verpackung ist wichtig, die Oberflächen der Hochglanzlackierung sind kratzeranfällig, also mit den bekannten Samthandschuhen anfassen, nur mit dem ELAC eigenen Poliertuch entstauben und ja keine Reiniger verwenden, schlimmstenfalls (demineralisiertes) Wasser auf das ELAC Tuch, selbwelches besser nicht vorher zum Staubwischen in der ganzen Wohnung verwendet worden ist.
Ihr seht, in der neuen Version fehlt der Anbau hinten, was dazu führt, dass der Paarpreis auf sozialverträgliche 2.398.- Euro gesunken ist. Und selbst da könnt Ihr ja mal an die soziale Ader des Bonsaimachos apellieren.
Anschluss einfach vom Hochtonterminal ein extra Lautsprecherkabel nach oben ziehen. Bei z.B. Dynaudio Contour 30 i muss man halt drauf kommen, unter das Terminal Gabelschuhe rein zu machen, dann hat man hinten per Bananas immer noch den Anschluss zum Verstärker. Die 4 Pi plus 2 V vertragen Gabelschuhe oder Bananas.
Gaaanz wichtiger Tipp zum Schluss, dieses Wunderwerk der Technik ist keineswegs auf ELAC Lautsprecher beschränkt, der kickt auch Fremdfirmen in ganz neue Dimensionen, was die Raumdarstellung gerade bei Dachschrägen oder stärker bedämpften Räumen angeht.