Werbung Anmerkung, siehe unten im Text
ELAC Solano FS 287 Test
Zunächst mal ein Wort in eigener Sache: Ja, ja, ich weiß, ich hab lange keine Beiträge mehr geschrieben. Nett, dass manche von Euch sich schon Sorgen gemacht haben. Aber Ihr habt Pech, Corona hat mich nicht dahingerafft. An sich bin ich hoch motiviert und voller Tatendrang. Die wahre Erklärung ist viel einfacher - Winterschlaf.
Jetzt glaubt halt nicht alles, schaut genau hin. Da steht´s doch. Von meinen Ablegern wunderschön ins Bild gerückt: "Erzieher an der Belastungsgrenze!" Jawoll, so isses. Das kann bestimmt jeder von Euch nachvollziehen, der über Weihnachten zwei Studierende* (wunderschön gegendert) im Haus hatte. Wir erinnern uns kurz an die eigene Studienzeit. Wo haben wir die verbracht? Richtig, nicht an der Uni. Bei uns war das Wort "Atzinger". Für alle, die die Münchner Abgründe nicht so genau kennen. Eine ganz üble Boazn im Univiertel, wo dir da oid Atzinger immer wieder gerne den Unterschied zwischen einem Gasthaus und einem Wirtshaus nahe gebracht hat. Wennst dem auf den Sack (m/w/d) gegangen bist, hast die herzliche Münchner Unfreundlichkeit kennen gelernt, die bedingt, dass bei uns Gastlichkeit immer mit Österreich und österreichischem Personal verbunden wird.
Wir schweifen ab. Jedenfalls, die Blagen waren da. Heißt für so veranwortungsvolle Erziehende, wie den Bonsaimacho - home Uni. Genau, das simulierst mal, wenn die beiden um die Zwanzig, bestens austrainiert und eh viel trinkfester sind als du. Seht Ihr ja selber, was dabei rauskommt. Und ich hatte noch Glück, ohne Penis auf der inzwischen erweiterten Stirn davongekommen zu sein. Da hält dich allein die Aussicht auf baldige Verbeamtung aufrecht, weil du, wenn Corona noch ein wenig läuft, locker die dafür nötigen Unterrichtsstunden nachweisen kannst. Was meint Ihr, warum wir das alles dokumentieren? Egal, das wolltet Ihr voraussichtlich gar nicht wissen, was Euch bekanntlich nichts erspart. Also zum Thema.
Fußpflege - ELACs Solano FS 287 hart geerdet
Na, kommt Euch die Kralle bekannt vor?
Wenn da mal keiner bei Dynaudio geklaut hat. Mir sieht das mal stark nach der Sparschweinversion vom Evoke Fuß aus. Hat nur jemand eine Schraube eingespart und den Parkettschoner weggelassen. Wobei, so gaanz unüberlegt ist das in Summe nicht, steckt doch das Hirnschmalz in diesem Fall im Teller, der den Spike aufnimmt, um z.B. das Parkett zu schonen. Der ist bei der Solano FS 287 besonders tief und damit aufnahmesicher ausgestaltet worden:
Ja, der ist wirklich groß, würde aber das Parkett zerkratzen und schlecht zu schieben sein, hätte nicht ein findiger Mensch dem ganzen die Krone in Form eines Korkschoners aufgesetzt:
Ja, bei mir könnt Ihr gerne mal den Teller von unten betrachten. Das ist bei Suppentellern nur bedingt zu empfehlen, zumindest solange sie voll sind. Das nur am Rande. Andere Artikel zur Solano FS 287 streben nach dieser Lesezeit unmittelbar auf den Höhepunkt zu. Nicht so beim Bonsaimacho. Seit dem Grundkurs in dramatischem Gestalten zerlegen wir Dekonstruktivisten althergebrachte Gestaltungsmuster gerne mal. Das war´s nämlich. Für uns Fußfetischisten sind die Füße nun mal das Beste an jedwedem (meine Frau sagt gerade, wehe, du schreibst "Produkt") Kunstwerk. Tja Freunde, das war´s, Ein Lautsprecher mit tollen Füßen, Ihr habt den Höhepunkt schon hinter Euch und nichts gemerkt. Schade!
Pseudotechnische Erklärung: Da versteckt sich der zweite Bassreflexport, der nach unten abstrahlt. In Wahrheit haben wir nur eine Wette laufen, wie viele Fotos von Lautsprecherfüßen man einbauen kann, bevor jemand ausflippt.
Ah, ging noch eins. Nein, nein, wir arbeiten uns langsam hoch.
Die deutsche Grätsche, wie geht billig mit höchstem Qualitätsanspruch? Die Solano FS 287 als Beispiel
In der Firmenhistorie von ELAC folgt die Solano-Serie auf die immer unterschätzte aber mit sehr soliden Bauteilen gesegnete 26.-Rumpfserie, die jetzt schon seit einigen Jahren ohne Center auskommen musste und so in vielen Heimkinos zu Unrecht fehlt. Es musste also was Teutonisches aus Kiel her, mit Center und Rear-/Regallautsprechern und das Ganze soll in der Lage sein, den guten Ruf der Marke und das "Made in Germany" zu verteidigen. Die Solanos.
Ich zeig sie Euch nicht ganz. Gesehen? Schaut euch mal den Jet 5 an und vergleicht ihn mit dem der höher angesiedelten Vela Serie:
Na? Kein Haar auf der F... fast wär mir wieder einer ausgekommen. Glatt rasiert, wo bei der Vela ein prächtiger Waveguide wellenförmig emporwächst. Keine Kristallmembranen sondern schnödes glattes Aluminium. Ein Bi-wiring-Terminal (damit das Bild weiter oben nicht ganz sinnlos ist) fettes MDF, angerundete Kanten und leicht vorspringende Chassis, um störenden Reflexionen möglichst keine Angriffsfläche zu bieten. Alles mit hochwertiger Anmutung und doch einen deutlichen Schritt unterhalb der Vela angesiedelt, was die Verarbeitung angeht. Irgendwo müssen sich die tausend Euro Unterschied im Paarpreis ja niederschlagen. So ein Päarle Solanos kriegt man im wohlsortierten Fachhandel für 3.098.- Euro. Bedenkt man jetzt noch, dass, die alte FS 267 weitestgehend identische Bauteile mit der Vela aufwies, kommt fast zwanghaft die Frage auf, ob das Sparschwein auch am Klang zerrt.
Hallo, nicht aufgepasst? Die beantworte ich hier sicher nicht - Dekonstruktion war das Zauberwort. Warum? Erst muss ich an prominenter Stelle eine Beschwerde von Torsten an ELAC unterbringen:
Die Sache mit den Chassisabdeckungen bei der Solano Serie
Schaut mal selber:
Dieses zebraartige Geschöpf ist die weiße Ausführung einer Solano FS 287 und eben dies bemängelt Torsten. Schwarzer Fuß, schwarze Chassis und, was ihn am härtesten trifft, schwarze Chassisabdeckungen. Die seht Ihr nur deshalb nicht, weil die Sonderzubehör sind. Torsten beschreibt das als schwarzes Billigplastik mit entsprechend billig anmutender Stoffbespannung, das sich auch keineswegs über die gesamte Front erstreckt sondern nur die schwarzen Chassis schwarz abdeckt. Ich erspar Euch das Foto, schon weil ich es nicht habe. Formulieren wir es mal anders, als er es gesagt hat. Ihm gefiele eine etwas flächiger gestaltete Abdeckung in dem bewährten Silberton deutlich besser, hat er doch eher designorientierte Kunden, bei denen so ein Lautsprecher nicht zwanghaft durch originelle Farbvariationen oder gar Blinklichter auffallen muss. Falls ELAC versteht, was er meint. Ich überbringe die Botschaft nur.
Kleine Anmerkung in eigener Sache, wenn Ihr auch Anregungen habt, die ich ELAC überbringen soll, verschont mich erzählt´s der Parkuhr... das merkt Ihr ja bei mir, man kann´s nicht allen Recht machen. Den einen gefällt´s, den Anderen nicht, so ist das Leben, so ist Design, die Kunst ist, mit dem zufrieden zu sein, was man hat, das schont die Nerven wirklich. (Aus gesammelte Weisheiten des Bonsaimacho Band 348)
Kommen wir also ohne Umschweife zum Höhepunkt eines jeden Bonsaimachoartikels -
Die ELAC Solano FS 287 beim Bonsaimacho kaufen
Ja wie, äh, ohne Test? Na wer weiß, ob Ihr nach dem Test noch wollt? Also hopp, hier steht nicht zum Spaß Werbung drüber. Im Endeffekt kann ja eh keiner für Euren Hörschaden Probehören. Wo liegt also das Problem?
Erster Klangcheck mit den Solano FS 287 Lautsprechern
Es gibt ja viele Möglichkeiten, sich lächerlich zu machen. In meinem Fall wäre eine davon, schon am ersten Tag nachdem die Solanos bei mir aufgeschlagen sind, einen "qualifizierten" Hörtest zu veröffentlichen. Das ist ein Prozeß, dem Ihr in diesem Fall live beim Wachsen zuschauen dürft oder Euch als Solano Besitzer, zu dem ich Euch machen kann (und sagt nicht, ich hätte es Euch nicht angeboten), an der Erprobung beteiligt.
Bei mir laufen sich die Solano Boxen an den richtig potenten Verstärkern warm. Zuerst kommt nämlich immer die kurze Leine. Merke, so ein Hegel H 390 fragt nicht danach, ob ein Lautsprecher mitmachen möchte. Das ist so ne Art Chuck Norris unter den Verstärkern, da spielt die Box schon, wenn der nur in der Nähe steht. Dafür muss der noch nicht mal verkabelt sein. Ihr sollt doch nicht alles glauben.
Was war denn nu? Erste Feststellung, die sind definitiv bassstark für die Größe. Die Stimmen waren minimal zurückhaltend, der Hochton so, dass er definitiv nicht nerven kann. Im ersten Duchlauf hielt ich sowohl die Stand- als auch die Regalboxen für ganz warme Brüder. Äh, politisch unkorrekt, sehr warm abgestimmt. Trotzdem war da eine gute Klarheit im Ton und eine mehr als deutliche Tendenz, Instrumente klar zu konturieren. Dann erinnerte ich mich an den ersten Auftritt der Velas.
Kann denn Scheiße Zufall sein? Die Brücken zwischen Hoch- und Tieftönern in der Solano FS 287.
Schaut sie Euch an, die Zecke an der Solano Standbox:
Jetzt ging schon die an sich solide Brücke bei den Velas gehörig auf den Hochton. Dieses Meisterstück kann für sich beanspruchen, bis in die Stimmen hinein seine verheernde Wirkung zu zeigen. Also raus damit und der Frosch im Hals der Solano verschwindet mit ihr.
Irgendwie so was rein, wie diese Jumper, die ich mir aus einzelnen XL-Annorum-Kabeln gebastelt habe und das Leiden hat ein Ende. Schwupps haben die Stimmen Ihre angestammte Rolle zurückgewonnen und das Metallische an manchen Gitarrensaiten ist wieder zu hören. So ne Art Gesundbrunnen für an sich sehr feine Solanos. Jetzt prügeln sie euch nicht mehr nur einen sehr differenzierten Bass um die Ohren, jetzt kommt auch Stimmung in den höheren Frequenzen auf. Ich werde weiter berichten. An richtig starken Verstärkern bisher richtig stark für die Preisklasse.
Fundiertere Klangeindrücke von der Solano FS 287 immer noch am Hegel H 390:
Ja, ja, ich weiß, das wird nicht die häufigste Verstärker-Lautsprecher-Kombination aber wir wollen ja wissen, was die wirklich können, wenn sie müssen und ne gescheite Brücke im Terminal sitzt. Ich hatte ja beim Warmspielen schon ab und zu beeindruckt vorbeigeschaut, weil ich bei einigen Stücken von z.B. Allan Taylor das Gefühl hatte, dass da wer mit dem Bass das Haus abreißen möchte. Der erste Eindruck "bassstark" bleibt. Wohl zu unterscheiden von basslastig, das sind sie nämlich nicht. Das steht alles auf einem sehr soliden Bassfundament, wobei die Trennung der einzelnen Instrumente im Bassbereich sehr, sehr sauber ist. Kein Brei, nur satter Bass. Darüber viele Details, gute Durchhörbarkeit und vor allem ein Klang, wie aus einem Guss. So ein wenig die ELAC Version der Dynaudio Evoke 30.
Hat man sich wie vorzustellen? Ein warmer Grundton, in dem der Klang harmonisch zusammenfließt, in diesem Fall mit einem leistungsfähigeren Hochtöner als in der Evoke aber in den Bereichen, die beide Lautsprecher sehr ähnlich spielen, mit etwas weniger harter Wahrheit sondern a weng am Schmäh, wie der Österreicher sagen würde. So eine ganz, ganz winzige Zeitverzögerung, die aus der knallharten Musikinformation einen, sagen wir mal, leicht beruhigenden Vortrag macht. Wunderschön ausbalanciert um nicht ins Sulzige zu verfallen und Details zu unterschlagen. In dieser Preisklasse habe ich noch nichts ebenbürtiges gehört. Eine sensationelle Wahl für uns Ältere, denen bei anderen Lautsprechern gerne Mal der Hochtöner im Ohr klingelt, die aber des Hörvermögens für hohe Töne noch nicht vollends verlustig gegangen sind. Also eine Evoke, die oben und unten noch etwas mehr kann und unverkennbar aus dem Hause ELAC kommt. Das erinnert mich stark an die Zeiten, als die noch für ihren warmen Klang bekannt waren aber ohne die Nachteile der etwas breiigen Musikdarbietung älterer Generationen.
So, jetzt muss ich erst mal ein wenig warten, bis es hier wieder mehr Verstärker im Haus hat, können ja alle sauschlecht liefern, dann sehen wir weiter - äh hören.
Die Solano FS 287 an kleineren Verstärkern und weitere Klangeindrücke:
Was gibt´s Neues vom Klang der Solanos? Bei mir kann man im Raum auch hinter die Lautsprecher gehen. Das hat normalerweise kaum bis gar keinen Erkenntniswert und zählt deshalb nicht ganz grundlos keineswegs zum üblichen Testrepertoire. Diesmal ist mir aber eine sehr starke Klangveränderung zwischen dem Sound vor und hinter den Lautsprechern aufgefallen. Sagen wir mal ELAC-untypisch und doch ein interessanter Hinweis, dass in den Solanos wohl mehr "waveguiding" verbaut ist, als es die eher schlichte Bauweise vermuten lässt. Offenbar wird darauf geachtet, möglichst viele Schallanteile nur nach vorne abzustrahlen, wahrscheinlich, um Raumreflexionen in Grenzen zu halten und die Solanos aufstellungsunkritischer zu machen.
Ich hab also nochmal ein paar auch kleiner Verstärker hingehängt, um zu horchen, ob die Nachtigall auf neuen Wegen trapst. Erste Erkenntnis: Die Solano FS 287 gehen schon so la la mit kleineren Verstärkern, die muss man aber beherzt weiter aufdrehen, damit im Verhältnis zu Lautsprechern mit einem höheren Wirkungsgrad was passiert. Es tritt aber nicht der "Special-Forty-Effekt" auf, dass man mit doch recht gehobenen Zimmerlautstärken hören muss, damit es Spaß macht. An sich muss man nur den Verstärker merklich weiter aufdrehen, bis die selbe Lautstärke wie bei anderen Lautsprechern erreicht wird. Dann kann man auch bei "normaler" Zimmerlautstärke Spaß mit kleineren Verstärkern haben.
Zweite Erkenntnis: Viele ELAC Lautsprecher hatten die letzten Jahre eine Tendenz in der Raumabbildung von der Boxenlinie aus eher nach vorne auf den Zuhörer hin zu spielen und den Raum kaum oder gar nicht hinter die Lautsprecher zu öffnen. Die Solanos lösen den Klang da mehr von den Lautsprechern ab und ermöglichen eine Tiefenstaffelung auch deutlich hinter die Lautsprecher hin. Je nach Aufnahme variiert die Bühnengröße stärker merklich als bei vielen anderen ELAC Modellen. Fand ich gut.
Dann hab ich an den Dinger auch ein wenig rumgeschubst, um schlechtere Aufstellungen zu erproben. Ergebnis - die sind recht tolerant, was miese Aufstellung angeht. Obwohl ich, gerade in kleineren Räumen Wandabstände von 40-50 cm empfehlen möchte, dröhnt oder schmiert nichts wirklich störend, wenn man die näher an die Wände hinbringt. es wird etwas unpräziser aber nicht wirklich störend.
Nachtrag: Technische Daten der Solano FS 287
Offenbar haben die bei ELAC ihre Mitarbeiter auch auf den Kurs für dramatisches Gestalten geschickt. Jedenfalls machen sie es spannend und lassen die ELAC Homepage Aufrufe der Solano hartnäckig blockieren. Drum von mir die wichtigsten technischen Daten zur Solano FS 287:
Solano FS 287
Übertragungsbereich: 30 – 50.000 Hz (klingt nach mehr Bass)
Nenn- / Musikbelastbarkeit: 130 W / 170 W
Empfindlichkeit: 87 dB bei 2,83 V/m (nehmt nicht die kleinsten Verstärker)
Bauart: 2 ½-Wege, Bassreflex
Tieftöner: AS 2 x 150 mm Ø
Hochtöner: JET 5
Farbausführungen Schwarz / Weiß Lack Hochglanz
Höhe x Breite x Tiefe: 985 x 260 x 300 mm
Gewicht: 19,0 kg