Werbung (Anmerkung siehe unten im Text)
Audia Flight Vollverstärker FLS 9 Test
So heute müssen einige von Euch echt stark sein. Polemisch könnte man anmerken, die Aquariumfans. Ihr wisst schon, dieses blau-grüne Leuchten. Das von diesen Beleuchtungssachverständigen mit den Röcken, oder so. Ich stell Euch heute mal nen McIntosh für Erwachsene vor. Von Audiospezialisten, nicht von diesen amerikanischen Beleuchtern. Ihr merkt schon, es geht wieder leicht mit mir durch. Frühkindliche Prägung oder was auch immer. Jedenfalls fand ich schon früh, dass mit McIntosh Geräten zwar die Beleuchtung im Zimmer gewann, aber der Klang? Mich erinnern die immer an den alten Ösi Witz: Sitzt ein Österreicher im Weinberg und schaut verstört. Kommt ein Tourist vorbei und fragt: " Na, was machens denn da?" "Weinbergschnecken sammeln!" "Und, wie läufts?" "Na I waas a ned, oiwei, wann I hiiiglang, huusch, huuusch sans furt."
Anmerkung für alle Österreicher unter Euch, um niemanden zu diskriminieren hab ich diesen Witz extra langsam aufgeschrieben, weil ich weiß dass Ihr ned so schnell lesen könnts. Nein sorry, erzählt den halt mit Burgenländern, dann passts eh. Womit ich natürlich keine Burgenländer zur Diskriminierung freigeben möchte, aber die kommen oft nicht weit aus dem Burgenland raus. Ob die es schon bis ins Internet geschafft haben? Boah, worauf man heutzutage alles achten muss. Früher war man einfach inkorrekt witzig, ging auch.
Wir waren bei der extrem trägen Performance eines McIntosh stehen geblieben. Krass formuliert ist ein Bryston schon zweimal fertig, wenn ein McIntosh sich zum Spielen bequemt. Will heißen, es gibt äußerst flinke, dynamische, ausgewogene, langsamere, träge Verstärker und dann machen wir eine Pause, holen Bier und dann kommt McIntosh. Die Gurken kommen einfach nicht in Fahrt. Sorry, nicht das Meine. Wir wollen aber nicht McIntosh bashen, wie das Neudeutsch heißt. Wir sind ja konstruktiv drauf, wir bashen den Maggus. Nein, nein, gemach, wir schauen uns an, was er kann, der
Audia Flight FLS 9 Vollverstärker
Wir müssen nicht drum rum reden, so ein FLS 9 für 6.900.- Euro in der Basisversion ist das Care-Paket reicher italienischer Bekannter für Normalverdiener wie uns, die sich die richtig feschen Sachen aus dem Hause Audia Flight nicht leisten können und in deren Häusern die armdicken Stromleitungen fehlen, um die 3.300 Watt so einer Strumento Monoendstufe doppelt zu verarbeiten. Merke: Bei Audia Flight geht es im Stromverbrauch in Bereiche, wo eine eigene PV-Anlage auf dem Dach Pflicht ist, um den Stromversorger nicht reich zu machen (Collateral Damage). Die spielen schon auch mit den ganz großen Geräten, genau wie die trägen Amis. So viel zum Schwanzvergleich.
Renommierte Firma, bombige Verarbeitung, eigene Gewürze (Transimpedanz-Schaltung) und ein pfiffiges Design. Das kann was werden.
Obwohl ich bekennender schwarz-Fan bin, haben die auch in silber durchaus was für sich, da kommt das Lächeln im Design besser raus. Ja, wo wollen wir anfangen? Was ich schon mal gut finde, ist, dass einem hier die Rohversion eines echten Highend-Geräts so zur Verfügung gestellt wird, dass man keine teuren Module mitkaufen muss, die man später gar nicht nutzt oder auch nie nutzen wollte. In der hier vorgestellten Version haben wir eine Vorstufe, eine Endstufe, einen kernigen 1.000 Watt Trafo, Cinch- und XLR-Ein- und Ausgänge.
Das kann durchaus reichen. Wer mehr will, kann nachrüsten. Aktuell gibt es ein FLS Phono-Board (1.250.- Euro), das absolut mit spezialisierten Phonovorverstärkern in dieser Preisklasse und leicht darüber mithalten kann. Das bietet im schmalen Einbauschacht einen MM und einen MC-Anschluss. Die sind auch nicht einfach mal grob auf einen gängigen Standard Pi mal Daumen eingepegelt sondern qualifiziert anpassbar. Kleiner Spoiler, diese ganzen Einschübe sind auch für HiFi Fans mit 4 bis 8 linken Händen gut zu bedienen, man muss nicht mal bis drei zählen können. Gerät vollständig ausschalten, besser vom Strom nehmen, zwei Schrauben auf, Deckel ab, Karte rein, zwei Schrauben zu, einschalten, wird erkannt, geht. So einfach.
Zum Foto: Die nicht benötigten Eingänge hab ich aus altem Reflex heraus mit Blindsteckern zu gemacht, braucht´s nicht, die kann man abschalten.
Darüber hinaus wird ein FLS-DAC-Board angeboten (großer Einbauschacht) - Ihr merkt, da hat wer mitgedacht, Phono und digital geht beides. Die Leistungsdaten sind auch absolut protztauglich 32 Bit und bis zu 768 kHz Upsampling, DSD bis 8-fach, schaltbare Digitalfilter (für eine leichte Klanganpassung) - preisklassengerecht. An Anschlüssen bietet das DAC-Modul 2 optische Eingänge, einmal Coax elektrisch, einmal USB und einmal AES/EBU.
Analogies können auf den zwei Zusatzschächten auch je ein Paar Cinch- oder ein Paar XLR-Buchsen nachrüsten, alles möglich. Es gibt sogar Gerüchte, Audia Flight plane eine Streamingkarte für dieses Jahr (2024). Kurzer Exkurs: Der Audia Flight FLS 9 ist vollsymmetrisch aufgebaut, da scheint mir das Nachrüsten von XLR-Buchsen natürlich sinnvoller zu sein. Kleine Warnung in diesem Zusammenhang, da kann man aufgrund des Stromflusses z.B. Supra Excalibur Lautsprecherkabel nicht über die schwarzen Lautsprecherklemmen erden, da könnt Ihr einiges ruinieren, da müsst Ihr, wenn Ihr die Erdung anschließen wollt, unbedingt an die Gehäusemasse. Auch REL Subwoofer über die Lautsprecherterminals angeschlossen, sind keine gute Idee, nehmt die Pre-outs und Cinchkabel.
Ein wenig Werbung für den Audia Flight FLS 9
Gut 25 kg bringt der Guteste auf die Waage, wird angeliefert auf Palette im Holzschachterl, weil so ein solide verpacktes Teilchen dann doch die Postvorgaben von 31,5 kg sprengt. Ich hab so knapp 20 Minuten gebraucht, den fachgerecht mit Akkuschrauber und Kran aus der Verpackung zu wurschteln. Highscoreverdächtig.
Das Unboxing Video des FLS 9 von Audia Flight im Schnelldurchlauf:
Manchmal ist eben der Weg schon fast das Ziel
Drum immer schön Anleitung lesen.
Damit sich der solide gekapselte Ringkerntrafo mit seinen lächerlichen 1.000 Watt nicht fürchten muss, haben sie ihm für die Digitalsektion (Prozessor, Display und LEDs) noch einen kleinen Bruder spendiert. Der sorgt natürlich dafür, dass keine Einstreuungen auf klangentscheidende Bauteile durch die liederliche Digitalsektion auftreten können, dem Chef würde es an Strom nicht mangeln aber sicher ist sicher. Highlight für Besitzer von Passivhäusern ist sicher die Wärmeentwicklung, die Jan Sieveking vom deutschen Vertrieb beschönigend als "nicht besonders heiß" beschreibt. Man beachte die Wortwahl, heiß ist nicht warm, nicht besonders heiß ist nicht gut warm, wennst mich fragst. Da müsst Ihr mal beim Habeck nachfragen, ob Hörheizung als klimaschonend durchgeht. In dem Raum braucht man eher keine Wärmepumpenaktivität. Angst müsst Ihr aber keine haben, vor potenzieller Überhitzung schützt ihn eine Schutzschaltung, die ihn notfalls lahmlegen würde. Kleine Herausforderung für die Prolofraktion unter Euch - das schafft Ihr nicht, den so zu überlasten. ;-)
Ich will Euch gar nicht mit technischen Finessen langweilen, wie das mit der Gegenkopplung und der Transimpedanz-Trallala... Die Botschaft ist relativ simpel. Das ist ein Verstärker, dem es ausgesprochen wurscht ist, wie leistungshungrig Euer Lautsprecher ist. Der schiebt den schon an. Audia Flight legt Wert auf Stromstabilität bis 2 Ohm runter. Das ist auch ein Verstärker zum richtig laut Hören, weil er halt nicht schrill wird, der schiebt immer weiter. Für mich ist das aber auch kein Verstärker zum sehr leise Hören, da schiebt z.B. ein Fezz Silver Luna Evo oder der Titania Evo aus dem selben Hause mächtiger von unten an. Der FLS 9 hat Druck, spielt aber immer extrem kultiviert und viel detailreicher als die günstigeren Vincent, bei denen man immer meint, dass wer den Subwoofer zugeschaltet hat. Mehr so auf dem Niveau von McIntosh. Dieser Vergleich kommt irgendwie immer wieder hoch. Da ist Schub über den gesamten Frequenzbereich da, der kommt nur auch weiter, der FLS 9.
Ganz auffällig fand ich den extrem fein reglenden Lautstärkesteller. Da kann man wirklich auf´s Präziseste die Lautstärke einstellen, die man haben möchte. Selbst mit Hochwirkungsgradlautsprechern bleibt ein sehr breiter Stellbereich an Zimmerlautstärke übrig. Zusammenfassend kann man sagen, dass die vom Hersteller angegebenen 150 Watt an 8 Ohm eher zurückhaltend gemessen wurden, wenn man sieht, was manch Wettbewerber aus seinen wieselhaarigen Dünndrahtnetzteilen rauszuholen vorgibt. Das hier sind gestandene Watt. Selbst die Leiterbahnen auf den Platinen sind hier noch deutlich dicker als erlaubt und somit üblich. Richtig schick fand ich, wie der FLS 9 auf Ausschalten an der Front reagiert. Da wird hoch kultiviert die Lautstärke automatisch zurückgenommen, bis sie in einem Flüstern vergeht, dann erlischt er hoch dramatisch. Die Kiste hat hinten auch einen harten Netzschalter, mag ich, weil man dann weiß, er zieht wirklich keinen Strom, wenn er aus ist.
An Kleinigkeiten kann er mit einem Kopfhörerverstärker protzen, der wohl aus dem FLS 10 (11.700.- Euro) übernommen wurde. Verbalerotiker können den Eingängen Tiernamen geben (die kann man halt umbenennen) und die Eingangspegel kann man so nivellieren, dass man beim Umschalten nicht mehr erschrickt, weil plötzlich ein Quellgerät lauter ist. Es gibt eine Bypass Schaltung, um den FLS 9 als Endstufe in Heimkinosetups zu verwenden (wobei Ihr Euch dabei um die wirklich veritablen Leistungen der eingebauten Vorstufe bringt). Trigger Ein- Ausgang ist da natürlich dran. Und dann, ganz wichtig für die Harleyfahrer unter Euch Glamrockfans, wem die Leistung nicht passt, der kann den FLS 9 zusammen mit einer Audia Flight FLS 4 Endstufe (9.950.- Euro) im bi-amping betreiben, da schiebt Euch der Schalldruck dann auch Opi am Rollator unter den Laster, solltet Ihr den loswerden wollen.
Nichts, was mit dem Test des Audia Flight FLS 9 was zu tun hätte
Was uns zum Thema weniger durchdachtes Handeln bringt. Ich merk schon, Ihr wartet auf den Maggus und das Osterei mit seiner Hackfresse drauf. Gemach, gemach. Ich durfte Zeuge werden, wie in Deutschland kommunikationsgestörte Vollidioten gezüchtet werden (da Maggus ist nah, aber nicht kommunikationsgestört). Da werdet Ihr jetzt dran teilhaben müssen. Ich sitze, politisch mal wieder voll korrekt, in der S-Bahn und die fährt auch noch. Eine Station weiter steigt eine für meine Verhältnisse junge Mutter mit Ihrem Blagen zu. Das Kind sitzt leicht aufrecht in einem Buggy. Muttern fährt selbwelchen Buggy so geschickt vor die Wand, dass Blagi die Wahl hat, links oben etwas Himmel zu betrachten oder alternativ frontal in die Wand zu stieren, zückt ihr Handy und beginnt wichtige Dinge. Blagi, diese Behandlung offenbar gewohnt, schaut auf die Wand. Blagi muckt nicht, Muttern schaut nicht, Blagi schläft aber auch nicht. Die Welt von Blagis Kommunikation ist die Wand, sagen wir mal, begrenzt abwechslungsreich. Das ging original 35 Minuten so, bis Muttern aussteigen musste. War wahrscheinlich der Kindergarten in der Nähe, wo die Erzieher und -innen Blagis erstaunliche Einsilbigkeit ausbügeln sollten, um ihn zu einem der üblichen Hochbegabten zu machen, die dem Unterricht nur nicht folgen, weil er sie langweilt. Vielleicht sollten wir doch nochmal über einen Elternführerschein nachdenken. Üben mit Haustieren kommt in solchen Fällen schwerer Handysucht nämlich nicht in Frage, Tierquälerei ist strafbar. Für Kinder...
Mich ärgert daran immer, dass man, sagen wir, beliebig erzogene Kinder bei Kitas und Schulen abgeben darf, quasi ohne Rückgaberecht und dann auch noch die Folgeerzieher für die Mißstände verantwortlich machen kann. Die Antwort sollte wirklich häufiger heißen, nicht kita- oder schulfähig, packt euren Blagen wieder ein und kommt wieder, wenn er hört und Aufmerksamkeitsspannen zeigt, die über ein Erschrecken, wenn man ihm das Handy wegnimmt hinaus gehen.
Vielleicht doch kurz zum neuen King of Cholesterin? Wenn Frau den Blagi jetzt nicht vor, sondern mit Schwung an die Wand gefahren hätte, könnte ich mir vorstellen, dass Blagi mit der Zeit ein ähnlich zerknautschtes Gesicht, wie der Maggus entwickelt hätte. Ähnliche Einfälle leider eingeschlossen. Habt Ihr das Ostervideo vom Maggus gesehen? Nach seiner Karriere als Bierzeltunterhalter und Fleischblogger jetzt Schokolade. Nun, eine gewisse Nähe zu braunen Hohlkörpern hat da Maggus ja schon häufiger gezeigt, gell Hubsi? Wenn man sich jetzt aber ernsthaft fragen würde, ob ein bayerischer Ministerpräsident sich nicht mal auf seinen Geisteszustand untersuchen lassen sollte, wenn er sein Gesicht auf ein Osterei drucken lässt, das in einem Video mit animierten Bunnys präsentiert und es anschließend auch noch verlosen lässt - Motto: Wer will das Ei von Söder? Bunny ich will ein Kind von dir! Ich sag ja, der hat Wort gehalten und ist 2022 aus der Politik ausgestiegen, weil die Atomkraftwerke nicht abgeschaltet waren. Er hat nur der CSU nichts davon gesagt.
Zu was Erfreulichem - zum Klang des Audia Flight FLS 9 Verstärkers
Wie komme ich auf den McIntosh Vergleich? Der Audia Flight ist auch auf der wärmeren Seite des Abstimmspektrums von Verstärkern angesiedelt und produziert mal sicher keinen nervigen, metallischen oder irgendwie unharmonischen Hochton. Der ist auch nicht höhen-, mitten- oder basslastig, der schiebt über den gesamten Frequenzbereich sehr bestimmt und sehr gleichmäßig an. An sich hat es hifitest.de sehr gut getroffen, als sie schrieben: "...immer neutral und dabei doch immer eine Spur schöner als die gesamte Konkurrenz." Das meint wohl diesen runden, angenehmen, nie abreißenden Fluss der Musik, den der FLS 9 so gut kann. Das erinnerte mich gleich an die sachlich äußerst präzise Gangart eines größeren McIntosh, alle Details da und dennoch irgendwie warm und kraftvoll vorgetragen. Hauptunterschied aus meiner Sicht, die Dynamik und Geschwindigkeit, mit der der Audia Flight vorträgt. Nicht so zeitlupenartig wie ein McIntosh, das ist jetzt sicher nicht Deep Purples Speed King, der Audia Flight liegt aber gediegen im Mittelfeld, was das Tempo bei Verstärkern angeht. Da spräche die amerikanische Rennschnecke schon von übertriebener Hast. Für mich der McIntosh Killer schlechthin. Der Audia Flight FLS 9 hält alles, was Euch McIntosh verspricht und ist preisgünstiger. Subba.
Kommen wir zum Thema Raumabbildung, Bühnengröße. Da bleibt er im europäischen Rahmen, klar über die Grenzen der Lautsprecher hinaus, aber keine amerikanischen Riesenbühnen. Solide Tiefenstaffelung aber nur, wenn der Lautsprecher das auch hergibt. Selbst der wenig dezente Zugriff seines 1.000 Watt Netzteils auf harmlose Kieler Lautsprecher ändert nichts dran, dass ELAC Velas halt eher von der Grundlinie aus nach vorne spielen, während Dynaudio oder Apertura den Raum durchaus auch nach hinten öffnen. Das ist überhaupt eine Qualität des FLS 9, er ist immer bereit mitzumachen, ohne zu dominieren. Einfach ein solider Arbeiter mit Details der Extraklasse. Wer die Bühne weiter öffnen möchte, sei auf die großartigen Signal Projects Kabel verwiesen, auf deren Stromkabel reagiert der FLS 9 durchaus positiv.
Eher Klassik eher Rock, eher Elektro? Des is eam wurscht. Der schiebt immer kraftvoll engagiert an und verliert auch bei extrem vielen Instrumenten nicht den Überblick. Durch die vielen Details wirken gerade Liveaufnahmen extrem echt. Nehmen wir z.B. vom Jean Michel Jarre die "Fishing Junks at Sunset" von seinem "Live in China" Album. Da veranstalten abwechselnd ein chinesisches Orchester und die Synthesizer vom Michi eine mittlere Kakophonie an Instrumentenstimmen. Mit dem Audia Flight lassen sich die alle klar und einzeln differenzieren, man hört auch noch, wie das Publikum mitgeht, das Ganze hat Größe und Glanz, so muss es sein. Der FLS 9 lässt handgemachte, wie elektronische Instrumente jeweils sehr natürlich und echt, im Sinne von, wie vor einem gespielt, erklingen. Die Tendenz zum Bassbrei geht hart gegen Null, absolute Kickbassfetischisten müssen sich aber mit einer minimal weicheren Gangart insgesamt anfreunden. Wie gesagt, es gibt schnellere (Devialet, Bryston...) aber wenig schönere. Dabei verzichtet Audia Flight darauf, dem Verstärker nicht neutrale Klangfarben, oder klangliche Eigenheiten mitzugeben, das ist einfach ein hervorragender Teamplayer. Wo z.B. die Harmony Design Geräte zu einer barock opulenten Klangfarbe neigen, die Kraft und Emotion versprüht, ist der FLS 9 viel zurückhaltender, eher leicht perfektionistisch neutral aber emotionaler und vor allem anspringender als Hegel (nimmt auch die Höhen nicht runter, wie es Hegel tut), eben nur etwas warm, rund. Kann alles und arbeitet mit, ohne sich in den Vordergrund zu drängen.
Ein Bild aus dem Audia Flight FLS 9, das überzeugen sollte
Da gibt es einmal die "offiziellen" Quellen vom deutschen Vertrieb unter Jan Sieveking: https://www.sieveking-sound.de/komponenten/audia-flight-fls-9-vollverstaerker.html
Dort stoßt Ihr auch auf ein kleines Video über den FLS 9: https://www.youtube.com/watch?v=x7OXyp3NF_w&t=7s
Das Bild hat freundlicherweise Jan Sieveking zur Verfügung gestellt, weil es zu den blöderen Ideen zählt, zu versuchen, das nicht ganz leichte Kisterl aufzuschrauben. So fette Trafos, die auch noch geschirmt sind, um keine Einstreuungen zu verursachen, find ich persönlich immer äußerst sinnvoll. Es geht halt nichts über Stromstärke.
Lautsprecher für den Audia Flight FLS 9
Es gibt wenige Verstärker, die man so breitflächig einsetzten kann, wie den Audia Flight FLS 9. Durch die super präzise Lautstärkeregelung in 0,5 dB-Schritten hat der selbst an Hochwirkungsgradlautsprechern noch einen weiten Stellbereich, den man als Zimmerlautstärke bezeichnen kann. Weniger wirkungsgradstarke Modelle bringt er mit seiner unbändigen Kraft und Kontrolle auf Spur, im Hochton nervt er nicht, von neutral ist er eh nicht sehr weit weg, des Kisterl kannst brauchen.
Meine Reihenfolge wäre Apertura, Dynaudio Contour, ELAC Vela oder Concentro. Selbst mit der ELAC-untypisch eher analytisch abgestimmten Concentro S 503 kommt der gut zurecht. Die neuen großen Velas FS 408.2 und FS 409.2 können ihre neu gewonnenen Stärken durch eine noch etwas straffere Abstimmung am FLS 9 voll ausspielen, weil der dafür sorgt, dass der Jet 6 Höchtöner nicht ins Nervige kippt. Preiset den Audia Flight.
Mit der Dynaudio Contour-i-Serie besticht er durch Natürlichkeit, da klingt Oboe nach Oboe, Gitarre nach Gitarre und Lemmy von Motörhead, ne, da braucht es einen aggressiveren Hochtöner, dafür ist die nicht wirklich gebaut, außer Ihr kickt sie mit dem 4 Pi plus 2 V von ELAC. Wollt ihr Lemmy trotzdem? Dann Apertura, Natürlichkeit, mit viel Spielfreude und einer geradezu 3-dimensionalen Raumdarstellung. Sehr, sehr fein. So im Bereich Armonia bis Edena.
Tuningmöglichkeiten, die den FLS 9 weiter bringen
Leider gibt es da keine Klappe am Stromstecker, wo man mit den HiFi-Tuning Sicherungen experimentieren kann. Müssen wir also auf Bewährtes zurückgreifen, weil wir (also Ihr) die Kiste nicht aufschrauben/-t, da reagieren die mit der Garantie empfindlich. Neben dem DC-Blocker, den ich heutzutage fast als gegeben setzen möchte, der Trafobrummen vorbeugt und die Instrumente deutlich klarer konturiert, halte ich, je nach Geldbeutel, ein Signal Projects Lynx oder besser Hydra Stromkabel für eine extrem lohnenswerte Investition, um den FLS 9 klanglich nach vorne zu bringen. Das Lynx unterstützt seine neutrale Gangart mit einem deutlichen Zugewinn an Klarheit, Druck und Basspower. Zudem erweitert es die Bühnenbreite erfreulich. Das Hydra verpasst ihm, sexistisch gesagt, perfekte Rundungen, nochmal freier und weiter als das Lynx wird hier die leicht wärmere Gangart zur Blüte gebracht, wie wir Aushilfsromantiker sagen.
Wenn Ihr den FLS 9 dann eingespielt und liebgewonnen habt, ruft an und wir unterhalten uns über ein fesches Lautsprecherkabel. Dazu wäre aber hilfreich, Ihr wüsstet, wo Ihr hin wollt. Also z.B. bessere Raumabbildung, mehr Bass, Hochton... Wenn möglich, nutzt die XLR-Buchsen. Kabeltipp unter Freunden, das XL-Annorum XLR von Supra für den schmaleren Geldbeutel, sonst das Lynx XLR von Signal Projects. Mit so leichtem Offenbarungscharakter. Nicht nur für alle, die Johannes heißen. Für Sparfüchse kann auch ein Armonia Cable Revelator (550.- Euro) hinten quer gelegt über die Anschlüsse ein deutliches Plus an Durchhörbarkeit bringen. Ja, ja, da fragt Ihr Euch zu Recht, was das ist. Soll Euch heiß auf einen der kommenden Artikel machen, also Vorfreude starten.
Die Offenbarung des Johannes - schlimmer Fall von Drogenmißbrauch in frühester Neuzeit
Nur kurz zur Erläuterung für die Breissn unter Euch. Der Bayer braucht halt immer so einen katholischen Trigger, um überhaupt zuzuhören. Ich erzähl Euch hier natürlich die Auslegung nach Maggus dem Dialektgeschädigten. Der Johannes war wohl so was, wie ein Bierdimpfl oder Weihrauchjunkie aus der Entstehungszeit der Bibel. Auf nem schlechten Tripp, möglicherweise durch Nürnberger Bratwöscht induziert, hat er das Ende der Welt vorhergesehen. Wer das mit den Bratwürschten jetzt nicht glaubt, probiert es aus. Meine Aussagen sind immer fast beweisbar. Nehmt amal 6 in 2 Weggla ungekühlt auf dem Land- oder Seeweg mit nach Palästina und verzehrt die dort. Da kriegt Ihr Endzeitvisionen, dass Ihr den Hiob für an Humoristen haltet, wetten?
Wie uns da Maggus überliefert, wird das Ende der Welt mit Rauch angekündigt. Da werd a sensibel, da Maggus. Rauch heißt bei ihm kiffen. Das geht mal gar nicht, belastet die Krankenkasse unnötig, weil nicht so viele dran sterben, wie beim Saufen. Und habt Ihr schon mal einen Kiffer im Biergarten erlebt? Ich schon. Unmöglich, keine Tendenz sich zu schlägern, nur Eigengefährdung. Kann ich Euch erzählen, weil schon verjährt. Ungenannter Spezl von mir, Andi, (ned da Scheuer, der hat´s nicht bis hin geschafft, stand im Stau) hatte vor der Wiesn (Oktoberfest) Bekanntschaft mit 2,3,4 schwarzen Afghanen geschlossen, ehe ihn der Durscht überfiel. Taucht bei uns im Bierzelt, sagen wir, nicht völlig ohne Trefferwirkung auf. Die Stimmung am Tisch ist mal schlagartig um 100 Prozent gestiegen, weil er ein wenig redselig war und ihm ein rechter Schmarrn durchs Resthirn geschossen ist. Der hat uns und die umliegenden Tische so gut amüsiert, dass wir am Ende 10 Ordner außen rum hatten, die eigentlich seit einer dreiviertel Stunde heim wollten, sich aber bestens unterhalten fühlten. Aber fürs Bierzelt vollkommen ungeeignet so ein Afghanerl, weil - Schlafanfälle. Logisch war er beim Tanz auf der Bank einer der Aktivsten, dann Schlafanfall. Mit dem Schädel rein zwischen die Masskrüge, harter Aufprall auf dem Tisch, Sekundenschlaf (Kopf auf dem Tisch, stehend auf der Bank), auf und weiter. Ist bestimmt 10-12 Mal aufgetreten. Er hat aber nie einen Krug voll erwischt, immer präzise mitten rein zwischen die Krüge. Kein Wunder, dass da Maggus so was verbieten möchte. Merke: Geht nichts zu Bruch, weil sich Alkis prügeln und Masskrüge schmeißen, schadet das der Wirtschaft, weil ja kein Nachkaufbedarf entsteht. Da fürchtet da Maggus als alter Bierzeltbewohner natürlich das Dach überm Kopf zu verlieren, wenn plötzlich lauter lustig schläfrige Gestalten die Ordner unterhalten statt zu beschäftigen. Da müssts mal drauf achten, ob Ihr ihn zwinkern sehts an Maggus, wenn er scheinheilig auf "eine friedliche Wiesn" anstößt.
Man stelle sich vor, das gesamt Wiesngelände röche plötzlich wohlig nach Hanfkräutern aus fernen Landen und heimischen Gewächshäusern und nicht mehr nach Pisse mit Erbrochenem. Ja wozu röstest denn dann die Mandel? Um das zu übertünchen? Dann auch kein Geschäftsfeld mehr. Ich versteh den Maggus. Er als Verfechter der liberalitas bavariae muss da halt mit Verboten durchgreifen und gnadenlos abkassieren für Dinge, die er erst kriminalisiert hat. Lem und lem lossn definiert immer noch die CSU. Das ist auch keine Diktatur, das ist bewährte Tradition - prost! Manchmal, wenn er sich so hinstellt, da Maggus, merkt man noch, dass ihm sein PR-Berater verboten hat, sich öffentlich am Sack zu kratzen. Insofern ist da Maggus schon a arme Sau. Dem glaub ich sogar, dass der nie einen Joint geraucht hat. Mit einem Finger in der Nase und einer Hand am Sack, wie er womöglich früher immer rumgelaufen ist, geht das rein mechanisch gar nicht. Logo wird da aus einem zwangsläufig so a Dünnbierwinker, wie da Maggus. Der hat nämlich bei seinem Gruß ans Wahlvolk maximal bleifreies Bier im Krügerl, außer es ist ein Steinkrug, dann kann´s auch mal Cola sein. Schönsaufen müssen ihn die anderen, er gibt nur den Einsatz dazu.
Noch einige schicke Features des Audia Flight FLS 9
Wenn Ihr über Kopfhörer hört, könnt Ihr die anderen Ausgänge des FLS 9 (RCA / XLR / REC) abschalten. Das Display ist dimmbar zwischen hell, mittel und aus. Nicht benötigte Eingänge könnt Ihr komplett deaktivieren (für alle, die nachts die Mäuse husten hören). Für Puristen und Leute, die noch besser hören als die Mäusehuster, kann man auch noch den Infrarotsensor ausschalten, Klangtuning bis ins Detail. Selbst die Verstärkung des Kopfhörers kann man zumindest grob mit "low" oder "high" regeln. Zum Schluss noch das Highlight, weil ich einfach gerne Recht hab: Der FLS 9 hat sogar eine Schutzschaltung gegen DC-Offset, also Gleichstromanteilen im Wechselstrom. Ja genau, das was ein DC-Blocker in einer Supraleiste eliminiert (derbaazt). Predige ich seit Jahren, kauft keine Stromleisten ohne DC-Blocker mehr. DC-Offset ist immer noch das häufigste Problem zum Thema schlechter Strom, schlechter Klang. In der Bedienungsanleitung steht dazu:
"Im Stromfluss des Vollverstärkers können gelegentlich Gleichstromanteile
auftreten, die Bauteile zerstören können. Übersteigt der Wert des
Gleichstromanteils ± 2,5 V, unterbricht die Schutzfunktion den Spannungsfluss
für vier Sekunden. Auch hier gilt es, die einzelnen Geräte und Verbindungen zu
überprüfen."
Das Interessante daran ist, der schaltet schon bei 2,5 Volt DC-Offset ab, so eine Supra Leiste filtert bis 3,6 Volt aus. Da seid Ihr so weit sicher.
Fazit: Warum kaufen? Weil subba klingen tut. Was laber ich eigentlich so lange, das isses:
Den Audia Flight FLS 9 beim Bonsaimacho kaufen!
Heureka!