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HiFi Tuning Fremdgeräuschzerstörer Test
Halt! Bevor wir anfangen, lasst uns einfach mal kurz dessen gedenken, was für ein unsäglich schlechter Minister der Audi Scheuer ist. Zu lang, lohnt sich nicht an den zu denken.
Wir spielen heute so was wie Godzilla gegen Destroya. Es gibt einfach Produkte, die haben mich schon vor dem Test. Sensationelle Namensgebung - Fremdgeräuschzerstörer, da zieh ich meinen Hut vor dir Bernd, großartig. Vor allem einfach zu verkaufen, selbst an der Haustür. Ich stell mir das Gespräch ungefähr so vor: " Was haben Sie denn da?" "Einen Fremdgeräuschzerstörer für Ihre HiFi-Anlage!" "Hä? Ich hab gar kein Fremdgeräusch auf meiner HiFi Anlage!" "Na sehen Sie, hat er schon das erste Mal gewirkt!"
Das mag jetzt einen Hauch unsachlich wirken, entspricht aber voll dem Niveau einschlägiger Diskussionen zum Thema "Optimierung von HiFi-Anlagen" in den Audio-Foren. Anhänger der Bonsaimacho-Bewegung stellen sich hingegen die viel essentiellere Frage: Kann sich das Teil denn auch selber verkaufen, ohne meine Schlagfertigkeit, die ja selten mitgeliefert wird? Zu Deutsch, macht das den faulsten Händler Deutschlands reich, weil es alle haben wollen, man es nur verschicken muss und der Adressat es nach einem kurzen Selbsttest nahezu zwanghaft behalten möchte? Das sind Fragen, die mich bewegen. Wir werden sehen.
Gemerkt? Meine Übergänge werden besser. Nicht mehr mit "Hören wir mal rein!" und dann Bild. Ne, sehen, Bild, so muss es sein.
Wer oder was ist ein Fremdgeräuschzerstörer laut Hifi-Tuning?
Ein Parallelfilter (shunt filter), der und das ist die Kernaussage, Netzstörungen als eine Art "Kurzschluß" sieht und sie deshalb zurückreflektiert. Kurz für Techniker, Shunt-Filter produzieren einen gegenphasigen Stromfluss zu den harmonischen Stromeinstreuungen von nichtlinearen Lasten und heben diese dadurch auf. Voll öde. Da gefällt mir Fremdgeräuschzerstörer viel besser.
Vielleicht erklär ich das nochmal ein wenig anders: Wir stellen uns ein Baby vor, das am Dietzel (Schnuller) nuckelt. Das verformt den Schnuller durchaus erheblich. Da kommt Sabber ran, da werden Löcher reingebissen, nur Eltern könne beurteilen, wie eklig das ist. So ähnlich verhält es sich, wenn Verbraucher, in diesem Fall elektrisch betriebene Geräte Strom aus den diversen Steckdosen des Hauses saugen. Da wird der eh schon höchst nachlässig angelieferte 50 Hertz-Sinus der Netzfrequenz mit Verformungen und eigenen Einstreuungen aber derart verferkelt, dass wir einen Ritter in strahlender Rüstung brauchen, um das wieder auszugleichen. Unseren Fremdgeräuschzerstörer. Tätä! Tusch! Hatte ich erwähnt, dass in diesem Tausendsassa auch noch ein Überspannungsschutz integriert ist?
Wie mach ma das? Wir stecken ihn einfach in eine leere Steckdose möglichst nah am Störungsverursacher. LED-Lampen sind da nett, Mikrowellen ganz fein, Dimmer, Leuchtstoffröhren, Trafos... beliebt. HiFi-Tuning nennt als die effektivsten Stellen für einen Test, eine extra im Sicherungskasten zu verbauende HiFi-Tuning (sicher Zufall) Steckdose für 15.- Euro, die Steckdosenleiste für die Stereoanlage, oder eben eine Steckdose in der Nähe potenzieller Störquellen.
Was soll der HiFi-Tuning Fremdgeräuschzerstörer bringen?
Ich zitier jetzt mal aus dem Beipackzettel: "Das Ergebnis des FZ ist eine bessere Definition, ein breiteres und tieferes Klangbild, besser definierte Tiefen und weniger harsche Höhen. Der FZ ist auch oder besonders in Kombination mit anderen Netzfiltern zu empfehlen,..." Öha, packt as ned alleine? Schaun wir mal, dann seh´n wir schon. Die Installation ist auch für Laien zu packen:
Der rote Punkt markiert die Phase, also den eigentlich stromführenden Teil der Steckdose, selbwelchen man leicht mit einem Phasenprüfer für die Wanddose ermitteln kann. Den Anschluss mit dem roten Punkt auf Phase anstecken und los geht´s. Die Steckdose sollte korrekt geerdet sein.
Kurz zur Testumgebung:
Ich wohne in einem etwas über 10 Jahre alten Einfamilienhaus, das Stromnetz sollte also durchaus über Altbauniveau sein, wie wir aus diversen Tests mit DC-Blockern, Netzfilterleisten etc. wissen, ist es aber keineswegs perfekt, wie mein bisher einziges und zu Recht wegen der vermittelten Langeweile wenig gehyptes YouTube-Video beweist. Zudem wurde dem menschlichen Faktor natürlich die gebotene Aufmerksamkeit gewidmet - Menschen sind faul. Insofern kommt die Installation der Steckdose im Sicherungskasten natürlich nicht in Frage. Zumal das deutlich Sache eines sachkundigen Elektrikers wäre. Wir wandern damit lieber durch´s Haus und probieren die mehr oder minder sinnvollen Steckdosen auf dem selben Stockwerk, auf dem die Testanlage steht. Erster Eindruck, die Wandsteckdose unmittelbar neben der, an der die Netzleiste für die gesamte Anlage steckt. Die Steckdosen sind unmitelbar miteinander verdrahtet.
Hörtest HiFi-Tuning Fremdgeräuschzerstörer
Der Fremdgeräuschzerstörer rastet hörbar in der Steckdose ein. An sich ein witziger Punkt für den Cliffhanger. Macht er weiter und beschreibt die Wirkung von dem Teil, oder lässt er´s damit bewenden, weil man nicht mehr über die Wirkungsweise der Zauberschleife bei Vollmond erfahren muss? Bernd, gemeint ist Bernd Ahne, der Chef von HiFi-Tuning in Berlin, du musst jetzt ganz stark sein. Ich bleibe Fan, man hört zumindest nicht nichts. Leute, wir sind noch nicht aus dem Cliffhanger raus. Kurz zur Vorgeschichte, als ich bei Bernd, angefragt habe, ob ich mal so einen Fremdgeräuschzerstörer testen dürfe, hat er mir, Geschäftsmann, wie er ist, natürlich sofort ein Zusatzgeschäft angeboten, so eine Art Eternitverkleidung für die Wetterseite, bildlich gesprochen aber in HiFi. HiFi-Tunings Quantenstecker, der wirkt nach 30-60 Minuten. Geil, da ist meine Anlage auch warm und klingt besser, trifft sich. Hab ich jedenfalls erst mal abgelehnt, warum, sag ich nicht. End of Cliffhanger.
Ich hab eigens den Ableger aus dem Bett gestaubt, um zu assistieren. So was muss man bei warmgespielter und laufender Anlage testen. Musik läuft, Sohnemann drückt den Fremdgeräuschzerstörer in die Steckdose und es wird tatsächlich ein wenig lauter insgesamt gewinnt die Musik tatsächlich an Kontur, weil jedes Instrument klarer umrissen im Raum abgebildet wird. Der Effekt auf die Bässe ist klein aber fein, das übliche Geschwurbel aus Bass, Bassdrum und tiefen Orgeltönen (Deep Purple) trennt sich tatsächlich klarer in Einzelinstrumente. Das ist der wohl von vielen primär wahrgenommene Effekt. Was mir persönlich, der ich doch schon 2-3 Anlagen gehört habe, sehr angenehm aufgefallen ist. Der Raum hier wird zur Verfügung gestellt, um über die Hochtonhörfähigkeiten eines 55-Jährigen abzulästern.
War das, was Bernd mit "weniger harschen Höhen" beschreibt. Mir kam es so vor, als würden die Höhen erst minimal angehoben und dann entgratet werden. Es sind definitiv sehr hohe Höhen drauf und die Dynamik der Musik leidet auch nicht, aber irgendwie klingt das sehr rund, angenehm, natürlich, röhrenverstärkerartig wäre jetzt schon zu viel, weil die ja zum Teil massiv verzerren um dem Ohr zu schmeicheln. Also nicht so anbiederisch im Hochton, eher elegant, rundlich und präzise. Wie die von Bonsaimachos so geschätzten etwas griffigeren Damen. Das wollten wir doch lassen.
Relative Einordnung des Fremdgeräuschzerstörers in den Reigen möglicher Tuningmaßnahmen
Das Teil fällt in meinem subjektiven HiFi Tuning Ranking unter die Maßnahmen der Wirkungsklasse 2 (1 ist Lautsprecherkabel), nämlich vernünftige Stromversorgung. Diese Maßnahmen sind auch für weniger geschulte Ohren noch gut wahrnehmbar. Bevor Sie also in höchstpreisige Lichtleiter investieren, nehmen Sie lieber den FZ (ich schreib´s so gern aus, weil der Name so geil ist), den Fremdgeräuschzerstörer. Den würde ich auf einem Level mit guten Stromkabeln sehen. Nicht so wirkungsvoll wie ein DC-Blocker oder gar ein Powerconditioner, aber für 129.- Euro eine sehr gute Investition. Selbst in Kombination mit einem DC-Blocker blieb noch eine Wirkung, wie ich fand, insbesondere auf ohrschmeichelnde Höhen, bestehen. Muss man das Teil zwanghaft haben, sowie man´s zugeschickt bekommt? Das würde ich über den Supra DC-Blocker sagen oder bei pralleren Taschen bei einem wirkungsvollen Powerconditioner. Der Fremdgeräuschzerstörer ist eher "nice to have". Wobei für 129.- Euronen ist die Tendenz, dass er bleiben darf schon recht hoch. Die HiFi-Tuning Sicherungen wandern bei mir auf Dauer ja auch in jeden Verstärker. Ich werde weiter berichten. Insbesondere unter dem Aspekt, was hilft der eigentlich, wenn die sonstige Verkabelung nicht hochwertig sondern Feld, Wald und Wiese ist? Gibt es Steckdosen, wo nichts passiert? Hilft der auch am anderen Ende des Hauses? Cliffhanger!
Update zum Fremdgeräuschzerstörer
Bei Produkten, die so ein wenig im Verdacht stehen, nicht 100 Prozent aus der Voodoo-Ecke rauszukommen, hol ich ja gerne eine zweite Meinung ein. Hab also meinen FZ dem Norbert geschickt, der so nett war, seine diversen HiFi-Anlagen mit dem Fremdgeräuschzerstörer zu beglücken. Hier das Feedback nach über einer Woche eifrigen Testens:
Die Antwort auf die Frage, macht der eigentlich irgend was Nachweisbares von Norbert lautet: Ein ganz klares JA!! Beweis: Steckt den mal neben einem Devolo an - schwupp ist die Verbindung weg oder zumindest nachhaltig gestört. Na toll, werdet Ihr einwenden, macht der mir mein Netzwerk kaputt? Ja und nein. Er führt zur Verbesserung, denn Devolos sind, seit es Mesh-Repeater gibt, ja so was von 2019, das glaubt man kaum. Die Teile strahlen wie ne Mikrowelle und können auch ohne FZ erstaunliche und selten originelle Effekte produzieren. Bei mir schmiert gurndsätzlich der Router ab, wenn ich Devolos einbaue. Egal, darum ging´s ja nicht. Lediglich um den Beweis, der FZ tut was.
Was er tun tut, beschreibt Norbert interessanterweise mit konturierteren, aufgeräumteren, tieferen, schwärzeren Bässen, wo ich die Entgratung aggressiver Höhen als Königsdisziplin des FZ sah. Immer gut, ne zweite Meinung zu haben. Was ich bisher nicht geschrieben hatte, um hier niemanden zu sehr zu beeinflussen, ist, dass der Fremdgeräuschzerstörer tatsächlich näher am Verteilerkasten platziert, deutlich effizienter arbeitet, als direkt vor oder in der Stromleiste mit der HiFI-Anlage. Ich muss also wieder vor Bernd den Hut ziehen, der Mann kennt sich aus. Evtl. ist seine Steckdose im Verteilerkasten selbst, doch die beste Platzierung.
Norbert sieht die Wirkung des FZs bei gut 30 Prozent eines Supra DC-Blockers, ich würde diese nicht ganz so hoch ansetzen, also bei etwa 25-30% eines Supra DC-Blockers, was für den aufgerufenen Preis mehr als in Ordnung ist. Über die Höhen reden wir nochmal. Ich werde das Ergebnis mitteilen. Noch eine kleine Anmerkung von mir: Der FZ entfaltet seine Wirkung auch bei Einsatz oder trotz Einsatzes eines DC-Blockers, was, und damit will ich natürlich Recht haben und Norbert kann sich nicht wehren, weil ich hier die Artikel schreib, sich vor allem in einem sehr angenehmen Hochtonbereich äußert, weil der DC-Blocker die Bässe eh deutlicher entzerrt als der Fremdgeräuschzerstörer. Gibt es eigentlich so was, wie den goldenen Klugschiss am Band? Rätsel über Rätsel.