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Bonsaimachos

Werbung (Anmerkung siehe unten im Text)

 

Larsen 4.3 Test vergesst den sweet spot - macht Euch frei

Ihr seht schon, ich bereite meine erste Autorenlesung vor. Überhaupt bin ich der Meinung, dass so Vorleseveranstaltungen, wo Autoren aus Ihren Büchern vorlesen, noch viel zu weit weg von Rockkonzerten sind. Mir fliegen da einfach zu wenig BHs auf die Bühne. Das gilt es zu ändern. Also, zum gewohnt seriösen Test.

Larsen 4.3 gesamt mit Abdeckung

Ein Lautsprecher in Wärmepumpenoptik? Noch dazu im Grünen fotografiert? Da kommt mir gleich der Habeck hoch! Gemach, gemach, liebe Wutbürger. Die ersten Hochwasseropfer unter Euch wissen inzwischen die Wärmepumpe zu schätzen. Hat es zwar auch ruiniert, macht aber kein Öl in den Keller. Spart Sanierungskosten in nicht unerheblichem Umfang. Egal. Wir wollen heute der Larsen 4.3 auf den Zahn fühlen. Die mag optisch diskutabel sein. Schaut a bissl aus wie die ersten Lötversuche an ner Holzkiste, ist aber mehr Ikea meets Hirnschmalz. Hirnschmalz muss man für manche erläutern. Das ist quasi wie Irxenschmalz, nur halt nicht im Arm. Braucht man in Bayern am Land eh ned, gell Hubsi? Vergesst es, blöder Versuch.

Larsen 4.3 Treiber mit Lautsprecherkabel

Ich erklär das mal ein wenig anders. Da oide Schwede, da Carlsson Stig, hat in irgend welchen schwedischen Winternächten, in denen man eh nichts anderes machen kann, als Lautsprecher zu bauen, plötzlich einen Geistesblitz gehabt: "Mensch, ich bau die Lautsprecher ja gar nicht für einen schalltoten Raum zum Messen, sondern für mein Wohnzimmer. Das ist total vollgestellt mit Möbeln und verändert den Klang "normaler" Lautsprecher erheblich. Vielleicht sollten wir das berücksichtigen!" Kommen offenbar nicht alle drauf. Also Hirnschmalz aktiviert. Ob Ikea, sprich das Gehäusedesign, damals schon gesetzt war, entzieht sich meinem Blick in das Dunkel der Geschichte. Jedenfalls hat sich der Stig gedacht, lass uns doch mal den Liveeindruck von Musik im Wohnzimmer verfügbar machen und zwar nicht nur für einen auf dem winzig kleinen Sweetspot, sondern für alle im Raum. Waren halt noch hart sozialistisch geprägt die Schweden dazumal, da durften noch alle vernünftigen Klang genießen.

Kleiner Exkurs. Der Sweetspot ist so was Ominöses, wie der G-Punkt der Frau. Haben noch nicht alle männlichen Wesen gefunden. Betrifft handelsübliche Stereoanlagen oder Dolby Surrround-Einrichtungen, bei denen die "perfekte" Raumortung nur derjenige erlebt, der zentralmittig zwischen den Lautsprechern sitzt und den Kopf möglichst wenig bewegt. Selbst bei dicken Köpfen (siehe Hirnschmalz oder Hydrocephalus) mag das mit dem Sweet Spot schon eng werden. Triffst den aber, den sweet spot natürlich, absolutes Wohlbefinden. Klare Raumstaffelung, guter Live-Eindruck. Beim G-Punkt läuft´s ähnlich, ist aber nicht unser Thema.

Larsen Lautsprecher - orthoakustische Lautsprecher

Der Stig Carlsson hat damals schon mit dem John Larsen zusammengearbeitet, selbwelcher dessen Arbeit mit dem Anders Eriksson weitergeführt hat. Daher wohl der Name! Wow! Larsen Lautsprecher vom Herrn Larsen. Beim Bonsaimacho kannst echt was lernen!

Orthoakustische Lautsprecher hams baut de Buam. Klingt ein wenig nach orthopädischen Lautsprechern. Womit wir beim Thema wären. Der geneigte HiFi-Kenner hat ja oft schon ein paar Jährchen auf dem zunehmend geneigten Buckel und weiß mehr die Bequemlichkeit, als die Optik orthopädischer Schuhe zu schätzen. So was in sozialistisch, ist der Ansatz der Schweden im Lautsprecherbau am einfachsten erklärt. Ein orthoakustischer Lautsprecher bezieht bewusst den umgebenden Raum in die Schallausbreitung mit ein. Da werden gerne mal Hochtöner auf die Decke ausgerichtet, Bässe reagieren mit mehr Wucht auf wandnahe Aufstellung usw., Top-Effekt - der sweet spot wird viel, viel größer, mehrere Personen können eine sehr realistische Raumwahrnehmung genießen. A weng so, als ob eine Band live bei Euch im Wohnzimmer spielen würde. Hirnschmalz halt in der Entwicklung. Ich mag ja praktikable Lösungen. Oder sagen wir es klar und deutlich, das sind aus Bonsaimachosicht halt Lautsprecher für Weicheier - diese können sich nicht gegen ihre Frau durchsetzen, was die Positionierung der Lautsprecher angeht, tragen Doppelnamen... (nein, keine Publikumsbeschimpfung, obwohl immer wieder komisch). Besser formuliert, das sind nette, kompromissbereite Menschen, die der gleichberechtigten Meinung der Engelsgleichen den ihr gebührenden Platz einräumen. Das wenn meine Frau wieder liest, kann ich mir die nächsten 3 Wochen selber am Bipperl ziehen. Manchmal muss halt die political correctness zugunsten der Sprachverständlichkeit leiden. Alternativ, halt Typen, denen HiFi eigentlich mäßig wurscht ist, die Ihr Leben davon nicht einschränken lassen, wo Lautsprecher idealerweise stünden und das Zeug einfach irgendwo in den Raum knallen. Auch ich hatte schon Kunden, die die Lautsprecher (und keine billigen) diagonal im Raum verteilt hatten. Normal keine gute Idee, wenn nicht orthoakustisch.

Wo sind Larsen Lautsprecher im Raum gut aufgestellt?

Wenn man dem Vetrieb glauben darf, so umra 5 cm vor der Frontwand eines Raumes parallel zu dieser Wand. Geringstmöglicher Abstand schreiben sie. Schaut mal:

Larsen 4.3 ohne Abdeckung mit Lautsprecheranschluss

Knick, knack, Hirnschmalz? Am Arsch. Wieso machen die dann die Lautsprecheranschlüsse hinten dran, das verhindert doch hart wandnahe Aufstellung? Samma im schwedischen Wald an an Elch gelaufen, oder was? Logik ist und bleibt halt ein Fremdwort. Ich hab´s natürlich ausprobiert. Längstmögliches Lautsprecherkabel ran und dann dümmstmöglich platziert. Also schon noch beachtet, dass es einen linken und einen rechten Lautsprecher gibt, aber sonst halt schon blöd. Was passiert? Insgesamt wenig, der Klang bleibt weitestgehend gleich und gut. Zieht man die Lautsprecher von der Wand weiter nach vorne, fällt der Bass zunehmend ab. Stellt man sie diagonal in den Raum, dreht es die Bühne schräg ein, klingt aber immer noch räumlich mit klarer links-rechts-Zuordnung und einer eher diffusen Tiefenstaffelung. Schubst man sie sehr nah an die Seitenwand schlägt der Bass noch mächtiger zu. Was wirklich gut klappt, ist, dass weitgehend unabhängig von der Platzierung im Raum immer ein Live-Eindruck entsteht, der eine links-rechts-aufgeteilte Bühne durchhören lässt, fast egal, wo man sitzt. Das ist ganz klar was für Musikliebhaber, denen es um die gelungene Darbringung ihrer auch mal schlecht aufgenommenen Musikstücke geht. Die Analytiker werden weiter mit Lasermessgeräten Ihre Abstände checken, möglichst analytische Hörgeräte einsetzen (ich spreche hier bewusst nicht von Verstärkern oder krass analytischen Lautsprechern, die jedes Detail rausschälen möchten) und den harmonischen Zusammenklang der Detailanalyse opfern. Nicht mein Weg.

Die Larsen 4.3 lassen auch mal 5 gerade sein (Aus "Rechnen für Anfänger und solche, die es bleiben möchten"). Die erfreuen mit warmem Klang, erstaunlichen Tiefbassfähigkeiten für die Größe und einer insgesamt gelungen naturnahen Soundkulisse. Gerade in Räumen, wo sich die Aufstellung den Gegebenheiten und der Befüllung des Raums anpassen muss, unter Umständen die Lösung schlechthin. Wer mehr Hochton haben möchte, kann das über Verstärker und Zuspieler regeln, da geht noch einiges. Ab den Mitten bis zu den Bässen halte ich die Larsen 4.3 für wirklich gut. Lautsprecherkabel machen nachvollziehbare Unterschiede an den Larsens. Insgesamt gehen meine Tipps in die Richtung, denen eher noch ein wenig zusätzlichen Hochton zu gönnen und sie, wenn möglich, an der Frontwand mit größtmöglichem Abstand zueinander aufzustellen. Von der Seitenwand würde ich so 20-30 Zentimeter wegbleiben, muss man ausprobieren. Wenn es im Bass dröhnen sollte, was selbst bei extrem wandnaher Aufstellung eher nicht zu erwarten ist, reicht ein minimal erhöhter Abstand zur Rückwand, um dies auszugleichen.

Larsen 4.3 vor Rückwand

Die Larsen 4.3 vor bonsaimachogrüner Rückwand - natürlich ohne Lautsprecherkabel, geht ja sonst nicht hin.

Bei vielen Lautsprechern zerfällt das Klangbild in Einzelfrequenzen ohne harmonischen Zusammenklang, wenn man die zu weit auseinander stellt. Das ist durch Einwinkeln gar nicht immer in den Griff zu kriegen. Hier liegt die absolute Stärke der Larsen. Die kann man richtig weit auseinander positionieren und der Effekt wird eher besser als schlechter. Die Bühne erstreckt sich sowieso über den gesamten Raum, da ist die Diskussion, ob sich Musik von den Boxen löst, müßig. Kannst vergessen, machen die eh. Schick find ich aber, dass man weder den Eindruck amerikanischer Riesenbühnen bekommt, noch und das ist eine weitere Besonderheit der Larsen, dass die Sänger, Instrumente... überlebensgroß abgebildet werden, ein wirklich tragischer Hang auf der letzten Highend. Merke: Piccoloflöten in 3m wirken eher protzig als natürlich. Die beste Beschreibung hier: Livekonzert im Wohnzimmer mit regelbarer Lautstärke.

Wo liegen die Grenzen der Larsen 4.3?

Ja, das ist erst mal ein leicht gewöhnungsbedürftiges Klangbild für Leute, die schon mal eine richtig tief gestaffelte Bühne gehört haben. Dennoch kann ich, in schwierigeren Räumen selbst gestandenen Highendern raten, die Technik einmal auszuprobieren. Vor allem da, wo man nicht alleine hört. Mein Eindruck war, dass die Larsen 4.3 irgendwie ihre eigene Bühne mitbringen. Links und rechts ist ganz klar getrennt und auch weit jenseits der mittigen Sitzposition leicht wahrnehmbar. Mit der Tiefenstaffelung ist das eher so eine etwas diffuse Sache. Die ist irgendwie nicht allzu ortsfest aber auch immer irgendwie vorhanden. Ihr merkt schon, ich tu mich schwer, das korrekt zu beschreiben. So brutal trennscharf ist das nicht. Die Tendenz, zumindest für die kleine Larsen geht allgemein ein wenig in die Richtung. Verwaschen ist es aber auch nicht. Lustig wird es, je nach Raumgröße. In einem Raum ungefähr 4 auf 4 m fand ich, dass die so umra 2-2,5m Bühnentiefe mitbrachten, in größeren Räumen wurde das mehr. Man merkt schon, wer eher links oder rechts der Mitte spielt, das ist an sich unzweifelhaft, wie weit vor oder hinter der Sängerin ist aber schon unklarer und unterliegt wohl raumbedingten Schwankungen.

Im Bass kommen die Larsen 4.3 für die Größe absolut erstaunlich weit runter. Jetzt nicht super kickig aber auch nicht zu lasch und vor allem ohne aufzudicken. Die Mitten können meinem Eindruck nach leicht betont sein, macht jedenfalls schöne, glaubhafte Stimmen und alle "klassischen" Instrumente erhalten auch eine überzeugende Echtheit im Klang und für den Preis sehr gute Klangfarben. Selbst massive Diskobässe (bis 20 Hz runter) z.B. von Billie Eilish werden von den Larsen 4.3 äußerst glaubhaft, ich schreib jetzt simuliert, weil die ja nicht wirklich bis ganz runter kommen. Ist für die Größe der Speaker aber absolut beeindruckend. Mir drängt sich ein wenig der Vergleich mit den Dynaudio Evokes auf, wenn ich den doch recht weich gewaschenen Hochtonbereich ausprobiere. Je nach Verstärker kommen die dann aber plötzlich doch klarer rüber, als die Hochtöner der Evokes. Für 1.750.- Euro  Paarpreis ist das mal ganz weit vorne vom Klang her. Die Tendenz ist klar zu einer weich harmonischen Darstellung des Klanggeschehens nicht hart analytisch. Das mag sogar Hörgeräteträgern entgegenkommen.

Wer so Lautsprecher einfach dahin stellen möchte, wo das geht, und sie sollen gut klingen, der ist mit den Larsen sicher top bedient. Die sind einfach in der Handhabung und klangstark für´s Geld. Wer dann seinen Hörspaß noch gerne teilt, findet nur wenige so erschwingliche Alternativen. Im wahrsten Sinne des Wortes großes Kino. Die Grenzen liegen größenbedingt im Tiefstbass und vor allem in einem eher runderen Hochton, den aber viele gut finden werden. Die letzte Knackigkeit und Straffheit im Klangbild fehlt, weil die Larsens das, irgendwie typisch schwedisch, relaxt angehen. Freiheit vom sweet-spot mag aber den deutlich größeren Mehrwert bringen, als man hier im Nörgeln am Klang auf doch sehr hohem Niveau in der Preisklasse im deutschen = negativen Sinne kritisieren kann.

Wie hole ich mehr aus meinen Larsen 4.3 raus?

Gönnt ihnen ein klares, knackiges Lautsprecherkabel. Günstig ein Supra Ply 2x3.4, für Anspruchsvolle ein Supra Sword, nicht die Excalibur Variante.  Fesche Verstärker dazu wären ein Atoll IN 200, Cambridge CXA 81 in der neuen Version (da ist er noch etwas konturenschärfer in der Klangzeichnung als der getestete) oder ganz fesch (Test kommt noch) ein Serblin & Son Performer. Richtig fetzen tut ein Fezz. Tut, tut. Silver Luna Evo knackt richtig mit Gewalt von unten raus, ist dann aber auch schon ganz gut teuer. Wenn Ihr eh schon einen wärmeren Verstärker habt, geht auch, dann mag ein Cambridge Audio CXN 100 Streamer die Sache nochmal in die korrekte Richtung schubsen. Alternativ probiert in Eurem Verstärker eine HiFi Tuning Sicherung in silber aus.

Die Tendenz sollte bei allen Tuningmaßnahmen an der Larsen 4.3 in Richtung klarer, präziser Hochton laufen.

Larsen 4.3 Treiber

Das kann die, muss aber rausgeprügelt werden, freiwillig zeigt die nicht alle ihre Stärken sofort. Die kleineren Atolls bis runter zum IN 50 packen das technisch schon auch und schonen den Geldbeutel, der Aufpreis für den IN 200 ist aber aus meiner Sicht gerechtfertigt. Genau so sieht es mit dem CXA 61 von Cambridge aus. Für sauberste Kontrolle sorgt auch eine NuPrime STA 9x Endstufe an einem CXN 100 Streamer von Cambridge. Da kommt Ihr bei manchen Bonsaimachos auch preislich mal ganz gut weg - zwinker, Zwinkersmiley.

Zur Technik in den Larsen 4.3

Ist drin, der Rest kann Euch komplett egal sein, ohne Hörtest kommt Ihr mit denen eh nicht weiter.

Larsen 4.3 gesamt ohne Abdeckung

Wer nicht direkt neben dem Bonsaimacho wohnt, um sein HiFi immer frischest geliefert zu bekommen - nein, ich habe keine Zimmer zu vermieten, kann diesbehufs (auch ein viel zu früh ausgestorbenes Wort) den Bücher Claus (CBA-Audio) belästigen. Bei dem kriegt Ihr auch einen voll qualifizierten Schmäh reingedrückt, das macht sicher Spaß. Der hat die ebenfalls.

Larsen 4.3 Lautsprecheranschluss

Schätze, T+A-Besitzer kennen diesen Lautsprecheranschluss.

Fazit: Die Larsen 4.3 sind für mich so was wie der Birkenstock unter den orthopädischen Schuhen. Die einen glauben, ihnen fallen spontan die Füsse ab, wenn sie die Käsequanten in ein solch optisch abschreckendes Gebinde stecken. Die anderen probieren es zumindest. Ob der Bequemlichkeit, mildert sich dann der Blick und der Fußumschmeichelte erkennt in der Folge das Potenzial zum Designklassiker. Schwupps ist das Teil salonfähig. Genau so sollte es mit den Larsen Lautsprechern laufen. Wer sich drauf einlässt, hört plötzlich großartiges Ikea, der Gehörgang, vom Klangbild umschmeichelt, fordert das Hirn zu einem milderen Urteil auf und schwupps hast so ne Larsen in der Hütte. Mit dem Potenzial, auch noch einen Designklassiker erworben zu haben. Fesch!

Und weil Ihr im Zuge der Recherche unweigerlich auf Bose stoßen werdet, wenn es um raumfüllenden Klang geht, gleich mal die persönliche Anmerkung, dass wir mit den Larsen durchaus noch im Bereich des gehobenen HiFis bleiben. Ähnlich konzeptionierte Bose Produkte erscheinen mir dagegen eher wie diese billigen Subwoofer-Satelliten-Kombis für PCs, da liegen die besagten Welten dazwischen.

Im Ernst: Die Lösung, für alle, die ihre Lautsprecher nicht vollsymmetrisch aufstellen können, schwierige oder vollgestellte Räume zu beschallen haben oder einfach keine Böcke verspüren, jahrelang dem optimalen Sound nachzuspüren. Aufstellen, wohlfühlen, fertig.

Wo kaufen? Beim Claus oder bei mir, allen anderen fehlt der Unterhaltungswert.

Die Larsen 4.3 beim Bonsaimacho kaufen

ist halt immer noch ein Zeichen von Hirnschmalz.

Neues vom Maggus?

Er hat jetzt beinharte Konkurrenz im eigenen Haus, die ihm das Recht der dümmsten Anmerkung (so was wie das Recht der ersten Nacht für Geistesschlichte) hart streitig macht. Der Axel Doofbin, oder wie der heißt, hat ja jetzt mal hart definiert, was die CSU unter christlich und sozial versteht. Zwangsarbeit oder Ausweisung in ein Kriegsgebiet. Da ist es wurscht, ob das eine Mutter mit 4 Kindern ist, oder ein Facharbeiter, der noch kein Deutsch kann und dessen Qualifikation noch nicht anerkannt wurde, wenn die uns Bürgergeld kosten, raus damit, zurück in die Ukraine. Ist uns scheißegal, ob die faktisch keine Kinderbetreuung bekommen haben, das Recht da drauf hätte die Dame, was hindert sie also arbeiten zu gehen? Lächerliche 4 Kinder? Hat Die Partei das Problem nicht auf Ihren Wahlplakaten schon gelöst? "Kinderarbeit gegen Kitaknappheit" las ich da. Und ich glaub nicht mal, dass das dem Doofbin so rausgerutscht ist. Nein, das ist die Brandmauer zur AFD. Wenn es die eigenen Positionen sind, warum nicht mit denen zusammenarbeiten? Vorauseilender Gehorsam, weil er seine Bayern kennt? Durchaus möglich.

Kann aber auch Bürokratieabbau á la CSU sein. Da war seinerzeit der Herr Stoiber ja höchst ... zuständig. Vollbeschäftigung auf unseren Ämtern erreichst halt nur mit so dichteren Denkern, wie dem Doofbin. Wenn der Mann nicht erst hören müsste, was er sagt, bevor er weiß, was er denkt, hätte ihm auffallen können, dass bei seinem Vorschlag der Amtsschimmel sicher freudig wiehern würde, wenn jetzt auf einen Schlag eine gute Million Ukrainer Asylanträge stellen müssten, von der Bezahlung umgestellt würden und neue Leute für deren Unterbringung zuständig wären. Die Verwaltung würde endgültig zusammenbrechen. Praktikabler Vorschlag nach Art der CSU. Aber welchen Praxisbezug sollen die arbeitsverweigernden Bierzeltsitzer dieser Partei denn auch entwickeln? Außer Schankkellnerinnen und Klomännern haben die ja kaum soziale Kontakte auf den diversen Drogenevents, an denen sie permanent teilnehmen. Und da will ich jetzt echt nicht das Servicepersonal in Bierzelten schlecht machen, die machen einen tollen Job, andere profitieren davon und reden dann Blödsinn. Also ich hoff jetzt mal, dass der Typ nicht nüchtern war, als er das abgelassen hat. So wegen der mildernden Umstände und so.

Leider erfahren wir die Wahrheit nur noch in Witzform. Anders scheint sie nicht konsumierbar zu sein. Wie titelte der Postillon so schön? "Typ, der seit Jahren über 80% aller Landtagssitzungen schwänzt, fordert, dass Deutsche mehr arbeiten" Klingt lustiger als es ist. Aber warum sollte jetzt da Maggus in den Landtag kommen, wo er doch im Bierzelt viel besser ankommt? Nur, weil er dafür von uns bezahlt wird? Die knapp 5 tausend Euro sind doch kein Anreiz für einen Mann, der auch Bürgergeld beziehen könnte. Er weiß schließlich, dass man, wie er, vom Staat alimentiert bestens leben kann. Warum also arbeiten?

ich wollt jetzt echt nicht, dass der meinen Artikel versaut, weil er mitten drin steht. Drum quasi am Allerwertesten des Artikels platziert.


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