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Bonsaimachos

Werbung (Anmerkung siehe unten im Text)

 

Serblin & Son Frankie EX Vollverstärker Test

So heute singen wir zusammen: " Ich hab dein Knie gesehn, das war so wunderschön!" Ja, was is? Isses etwa nicht wahr?

Serblin and Son Frankie EX Holzzarge

An sich darf ich bei Designdingen ja nicht mitentscheiden, hat meine Frau beschlossen und ich durfte mich Ihrem Urteil vollumfänglich anschließen, aber in dem Fall, hab ich auch mal was Fesches aufgetrieben. Walnuss an Alu gebürstet, serviert auf Dämpferfüssen an Eichentisch lautet das Rezept dazu. Die verchromten Stielaugen, die vorne rausstehen, fallen da zwar minimal ab, insgesamt aber ein sehr sehr hübsches Gerät, an dem wir heute rumspielen wollen.

Der Serblin & Son Frankie EX Vollverstärker

Wir ziehen mal ein wenig auf.

Serblin and Son Frankie EX von vorne seitlich

Na gut, aufpolieren hätte ich ihn noch ein wenig können. War geliehen. Aber das ist doch mal ein Design, bei dem man mitgehen kann. Das sind auch irgendwie Spiegelungen von außen auf den 2 Knöpfen, die sind an sich unbefleckt. Alle, die jetzt nen Witz, wie: "Kommt ne Weißwurscht in den Himmel..." erwarten, muss ich enttäuschen, heute keine Schweinigeleien. Wir versuchen es seriös. Klassisch quasi, also A/B-Verstärkung. Auf dem linken Auge kann man die Kiste einschalten, warten bis er empfängnisbereit ist und dann die Lautstärke in vielen kleinen, klickenden Schritten nach oben drehen. Das rechte Auge wählt den Eingang. So weit, so übersichtlich. Was man hört, ist die spezielle Lautstärkeregelung des Frankie, das sind 127 Festwiderstände, die über Relais geschaltet werden. Jedes Relais klickt einzeln, wenn Ihr brachial laut hört, sind das bis dahin 126 Klicks, wobei die letzen paar eher nimmer hörbar sind. Der Gag daran ist, dass diese Lösung auch Stellfehler zwischen den Kanälen vermeidet, was zu einem sehr klaren und raumrichtigen Klangbild beiträgt. Von vorne gibt der außer Styling sonst nichts her, drehen wir ihn also um:

Serblin and Son Frankie EX von hinten

Mal richtig fette Cinchanschlüsse, ein Phonoteil für MM und MC-Systeme mit einer sehr feinen Anpassung über Mäusepimmel, vulgo auch Dip-Schalter genannt. Eher spartanische Digitaleingänge (1 x Toslonik optisch, 1 mal Coax-elektrisch) ein Vorverstärkerausgang sowohl für Cinch als auch für 3,5mm Klinke und so Löcher für Bananas, die irgendwie schon gewöhnungsbedürftig sind. In der hier vorgestellten EX-Variante (3.000.- Euro) hat der 75 Watt an 8 Ohm, bzw. 110 Watt an 4 Ohm, das sollte für die meisten handelsüblichen Lautsprecher reichen.

Je nach Modell, kann da auch ein Digitalverstärker drin stecken, der Frankie D 1000 EX (3.600.- Euro), dann  geht die Luzie mal so richtig ab. Dem haben sie 250 Watt an 8 Ohm und satte 500 Watt an 4 Ohm verpasst. Laut Anleitung gibt es zu den Kisten auch eine Plus-Version mit Streamer, die findet sich aber auf der mir vorliegenden Preisliste nicht mehr also Obacht. Falls ich mal den Kommentar eines Sachverständigen zum Thema Streamer im Frankie zitieren darf: " Der war immer schei...!" Nehmt nen externen. Ich hatte nen Cambridge Audio CXN 100 via XLR dran, war fein.

Was ist besonders, was ist aufwändig am Serblin & Son Frankie EX?

Da denkt doch, in Zeiten, wo selbst etablierteste Plattenspielerproduzenten vergessen zu haben scheinen, wie eine Endabschaltung funktioniert (Schande über Euch alle!) jemand an die Analogfraktion:

Serblin and Son Frankie EX Phonoteil

Saubere Erdungsschraube, fette Cinchbuchsen mit Bling, Bling (vergoldet), ne Gain-Schaltung und ein Mäuseklavier um den Frankie an Tonabnehmer anzupassen. Dazu ein seltsamer Knopf mit der Aufschrift: "Push to exclude Phono". Manchmal kriegt man mehr, als man versteht. Lüften wir also das Geheimnis, bevor wer nervös wird. In Geräten mit Streamer, die es nicht mehr zu geben scheint, wird der Streamer automatisch ganz abgeschaltet, wenn  der Phonoeingang gewählt wird, um Einstreuungen auf diesen, sehr viel empfindlicheren Eingang zu vermeiden. Wer gar keinen Plattenspieler ranhängt, kann die Taste drücken, dann bleibt der Streamer auch bei Anwahl dieses Eingangs an. So weit, so fad.

Kleine Anekdote zur Auflockerung beim Thema Streamer: Ich hatte zuletzt ein recht nettes Telefonat mit einem Kunden, der meinte, er habe vorerst mal Musik, er habe jetzt ein Qobuz Abo. Leute, das ist mal der korrekte Sportsgeist. Ihr müsst nur ein wenig drauf achten, dass Euer Bart nicht durch den steinernen Tisch wächst, während Ihr Qobuz durchhört. Das soll im Kyffhäuserkreis für Rotbärtige auch heutzutage noch ein gängiges Problem sein.

Phonoeinstellungen Screenshot aus Anleitung

Hier ein Screenshot aus der Anleitung des Frankies, was Ihr einstellen könnt. Für Eingeweihte. Das Geheimnis um DIP 6 liegt da drin, dass Ihr mit dem bei Systemen mit deutlich unter 3mV Ausgangsspannung den Vorverstärker lauter machen könnt. Da geht es nur um exotischere MM-Systeme. Für MC-Systeme gibt es den "High Gain"-Knopf, der offen auf der Rückseite sichtbar ist. Was will uns das sagen? Wenn Ihr nicht zu exotische Systeme habt, ist der Frankie mit einem wirklich sehr guten Phonoteil ausgerüstet und es ist immer fein, wenn man mit einem richtig guten Teil ausgestattet ist. Geht das schon wieder los?

Ach ja, fernbedienbar ist er in den Grundfunktionen auch noch, in den aktuellen Versionen liegt diese Fernbedienung bei, nimmer die Plastikkeule von früher:

Serblin & Son Frankie Fernbedienung

Der Rest hinten dran ist anständig, DAC:

Serblin and Son Frankie EX Digitaleingaenge

Nix besonderes halt. Und die mittel originellen Löcher für die Bananas:

Serblin and Son Frankie EX von hinten seitlich

Der Stromanschluss ist mit nur 2 Pins, also ohne Erdung ausgelegt, da würde ich es mit der Kabelqualität für die Stromkabel nicht übertreiben. Mir hat das Puritan Classic plus oder ein simples LoRad 2.5 von Supra an sich gut gefallen, der Effekt der Monsterkabel von Signal Projects und Co. kommt an diesen Anschlüssen nicht voll zum Tragen. Das SPC von Supra spielte mir ein wenig gegen den Klangcharakter des Frankie an.

Bei so a weng gegen den Strich, fällt mir ein, dass der Hubsi endlich wieder zu alter Form zurückgefunden hat. Offenbar hat er lange nachgedacht (Verdauungsschläfchen, schätze ich) und hat dann einen geistigen Riesenfurz gelassen. Er als Heilsbringer (wobei er seinen rechten Arm jetzt schon besser unter Kontrolle haben soll, als früher sein Bruder) muss in den Bundestag. Die Nation bedarf der Belehrung durch bayerische Landwirte, einer in seiner Heimat bestens beleumundeten Intellektuellen-Vereinigung. Die argumentieren vor allem mit Bulldogs (Traktoren), die Straßen blockieren, wie die Klimakleber und fragen sich eher selten, was in einem Land schief läuft, in dem Subventionsempfänger mit einem 300 TSD-Euro Fahrzeug zum Betteln fahren, damit der Sprit für die nächste Straßenblockade nicht zu sehr an ihnen hängen bleibt. Das kam beim Maggus natürlich super an. Da Maggus kümmert sich nämlich auffällig stark darum, dass andere arbeiten, da hat er immer eine Aufforderung zu Mehrarbeit oder zu Sorgfalt im Gepäck, wenn er im Bierzelt Reden schwingt. Für sich selber lehnt er das Konzept Arbeit ja seit seiner etwa 1-jährigen Tätigkeit bei Schwiegervaddern ab, aber so lange das den Bierdimpfln und Dimpflinnen in seiner Partei nicht auffällt, kann man von Freibier und Ministerpräsidenten-Diäten (und das ihm als Foodblogger) schon leben. Er hat jedenfalls den Hubsi ermahnt, dass bei solch bundespolitischen Ambitionen die Zeit, in Bayern gut zu regieren fehle. Gesprochen, wie ein echter Maggus. Ich stell ja den Witz nur fest, den der Maggus reißt, aber es ist schon sensationell zu sehen, wie er das in Bayern gut regieren so null auf sich bezieht.  Mir kommt der seit der Geburtstagsparty von Mutti Merkel eh verändert vor. Der wird doch nicht gekifft haben. Dabei sollen gerade so König-Ludwig-Bärte extrem schnell Feuer fangen. Hängt locker in Berlin ab, redet sogar im Bundestag, wo nach der Masse an hohlen Phrasen direkt die Statik überprüft werden musste, ja das Gebäude ist das nicht gewöhnt, der bayerische Landtag ist da stabiler. Und ich mein auch, dass er da schon wieder mehr Leistung, Fleiß und Pünktlichkeit von anderen gefordert hat. Vielleicht lernt er auch gerade eine Fremdsprache. Egal, für Lacher im Bundestag hat er allemal gesorgt und ob mit oder über ihn gelacht wird, war ihm ja immer schon wurscht. Ihr merkt, dass ich hier bewusst einen Fleischausdruck für egal benutzt habe. Gemüse wäre der Sache nicht gerecht geworden und ihn als Foodblogger freut alles Wurschtige.

So mach ma nimmer lang rum.

Test: Wie klingt der Serblin and Son Frankie EX?

Die gute Nachricht zuerst, das ist kein Wutbürger, der kommt extrem gechillt, und wenig aggressiv rüber. Er hat Lautsprecher, an denen der Performer scheitert, klar besser im Griff. Was man zu dem Klang sagen kann, ist, dass man nichts sagen kann. Der klingt einfach "normal", was ich als Kompliment auffassen möchte. Man schaltet den an, hört Musik, da ist alles da, Höhen, Mitten, Bässe klar konturiert, gute Räumlichkeit, Klangfarben der Instrumente, auch eine ansprechende Lebendigkeit im Klangbild, alle wirken engagiert und doch klingt der nicht im Sinne eines eigenen Charakters, den man gut beschreiben könnte. Der spielt einfach angenehm und sehr, sehr langzeittauglich vor sich hin. Genau das Gegenteil von den Auflösungsmonstern, die die ersten 5 Minuten beeindrucken, weil man noch nie so viele Details gehört hat. Nach 10 Minuten ist der Vorführraum dann aber wieder leer, weil niemand die nervigen Höhen aushält. Trotzdem hat er sehr viele Details. Hier passt es einfach. Ist selten, dass mir die Worte fehlen (normal kauf ich die Im Großpack billig ein), aber besser kann ich´s nicht sagen. Wir haben hier den seltenen Fall, dass ein schönes Gerät genau so schön klingt, wie es aussieht. Äußere Repräsentation innerer Werthaftigkeit, wie der Lateiner sagt (also auf Latein halt, der, ich kann nur Vulgärlatein).

Bei Latein fällt mir ein, dass Servus ja Sklave heißt. Kein Wunder, dass bundesweit bayerische Führungskräfte nicht so hoch im Kurs stehen. Ein Volk, das sich bei Begrüßung und Abschied mit Sklave tituliert, wie es in Bayern durchaus üblich ist, mag von, sagen wir, zivilisierteren Völkern gerne ein wenig spöttisch betrachtet werden. Man kann es sich so schön bildlich vorstellen, wie der südländisch gewandte und weitgereiste Römer einst in Bayern zu Tische lag und lässig mit dem Finger schnippte, ein leises Servus hören ließ, woraufhin spontan drei dienstbeflissene Niederbayern angewieselt kamen. Dann kam der Standardjoke : "Konjugiere Sklave!", woraufhin der Bayer anfing: " Ich Sklave, du Sklave, er, sie, es Sklave... und die Römer sich bepissten vor Lachen, weil die Woidler den Unterscheid zwischen konjugieren und deklinieren nie kapiert haben. Ja, ja, das ist der gut gedüngte Nährboden aus dem der Oiwanger, der Maggus und Konsorten erwachsen sind. Wir waren woanders, hier gibt nur immer wer so gute Stichworte.

Der Klang geht so ein wenig in die Richtung vom Audia Flight FLS 9 - aus irgend welchen Gründen klingt es schöner, als bei anderen, einfach nur rund. Der Audia Flight hat ihm gegenüber schon noch einige Vorzüge, die mit krasser Netzteilpower und besseren Bauteilen einhergehen, die Grundtendenz ist aber ähnlich. Irgendwie sind keine Brüche in den Übergängen zwischen  den Frequenzen da, der zieht von ganz oben, bis ganz unten einfach gleichmäßig durch, ist immer rund und harmonisch mit erstaunlich gut definierten Einzelinstrumenten. Das wirkt mir nicht, wie die üblichen eingebauten Zeitverzögerungen, die auch schlechtes Aufnahmematerial hörbar machen sollen, das ist einfach Harmonie über alles, weil es die Frequenzen nicht so ineinanderschmiert. Der erkauft runden Klang nicht mit Schlamperei an der Kontur. Für 3.000.- Euro ein Schnäppchen. Weil hinten aber was von Standby unter 0,5 Watt und maximal 250 Watt Stromaufnahme draufsteht, gleich die Warnung dazu, der schiebt bei geringen Lautstärkern jetzt nicht so massiv im Bass an, wie mancher Mitbewerber, was er aber macht, erscheint mir einfach schlüssig. Neutral, rund im besten Sinne. Es werden zwar mehr Worte, aber ergibt das für euch Sinn? Gemüse, (also wurscht-Ersatz). Jedenfalls ein schöner und gut klingender Verstärker für eher gutmütige Lautsprecher.

Serblin and Son Frankie EX von vorne

Passendes Tuningzubehör zum Frankie EX

Ich hatte den zuerst bei einem Kollegen gehört, bei dem kein DC-Blocker mitlief, da hat das Netzteil leicht gebrummt. Da haben einige Geräte mit zu kämpfen, muss, je nach Zustand Eures Stromnetzes, nicht auftreten. Wenn es aber DC-Offset hat, wie bei mir zuhause, unbedingt mit DC-Blocker arbeiten. Da hatte ich ja schon häufiger als Eskalationsstufe 1 die Supra DC-Blocker-Leisten empfohlen, für hartnäckige Fälle kommt da inzwischen noch der Puritan PSM 156 dazu, der kann dann auch noch a weng mehr.

Wie weit den eine HiFi-Tuning Sicherung kickt, konnte ich nicht ausprobieren, der hat keine Klappe am Gerät und Öffnen nehmen manche Firmen als Eingriff in die Garantie, hab ich mir natürlich gespart.

Alles, was Ihr an Kabeln ran macht, sollte möglichst neutral sein, ich finde, der klingt sehr gut so, wie er ist.  Mein Tipp: Nehmt für den Strom das Puritan Classic plus und als Lautsprecherkabel das XL-Annorum von Supra, falls das Sparschwein kein Supra Sword ausspucken mag. Ein gutes und günstiges RCA oder XLR ist das Supra EFFI.

Wo kauft man den Frankie EX von Serblin and Son?

Da wo´s lustig ist. Der Fairness halber gibt´s heute zwei Tipps statt des ewigen:

Den Serblin & Son Frankie EX beim Bonsaimacho kaufen

Den Tipp, den Frankie mal zu testen, hatte ich nämlich vom Bücher Claus (CBA Audio) aus Taunusstein. Der beglückt Euch auch mit einem sehr eigenen Humor, insofern kann ich gut damit leben, wenn Ihr Euch an Ihn wendet, der hat auch die Vor- End-Kombi vom Frankie in der Vorführung. Allgemein sehens- und hörenswert.

Die wahre Härte erlebt Ihr natürlich nur beim original Bonsaimacho. Seit der Maggus keine Bäume mehr umarmt, müsst Ihr auch keine Sorge mehr haben, dass der seine schleimigen Tentakel bereits an dem Walnussbaum gerieben hat, den Ihr als Frankie serviert kriegt. Ist doch auch irgendwie beruhigend.


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